Die Voten der diözesanen Räte

Grundsätzliche Zustimmung mit Vorschlägen für die Beschlüsse ergänzt

Blick in den Tagungsort Montforts Quartier mit seinen motivierenden „Überschriften“, die eigentlich Handwerksbegriffe beschreiben. (c) Dorothée Schenk
Blick in den Tagungsort Montforts Quartier mit seinen motivierenden „Überschriften“, die eigentlich Handwerksbegriffe beschreiben.
Datum:
6. Apr. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 14/2022

Deutliche Schwerpunkte setzten die Räte zu den Themen Weiterentwicklung Pastoraler Räume, Geschlechtersensible Haltung und Charismen-Orientierung im Ehrenamt. 


Durchweg positiv bewertete der Diözesancaritasrat die Beschlüsse. Einwände und kleinere Änderungsvorschläge formulierte er in Bezug auf die Beschlüsse zu den Pastoralen Räumen, zur Diakonischen Verantwortung sowie zum Leben und Glauben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Hier sollen die ursprünglichen Beschlüsse ergänzt und erweitert werden: Klärung des Verhältnisses von Pfarrei und Pastoralem Raum, transparente Darstellung der Entwicklung und eine Beteiligung der Räte, Beschreibung der Möglichkeiten des Engagements der heutigen Ehrenamtlichen, insbesondere der Kirchenvorstände und Räte. 

Kirchenrechtliche Fragen  müssen geklärt werden

Besonders mit Blick auf den Beschluss zur „Weiterentwicklung Pastoraler Räume“ würdigte der Diözesanrat der Katholiken die stärkere Partizipation und Mitverantwortung von Laien in gemischten Leitungsteams, die Orientierung der Pastoralen Räume am Sozialraum und damit an der Lebenswirklichkeit der Menschen sowie die Eigenständigkeit und Verantwortung in der Steuerung von Ressourcen, Finanzen und Personal. Als Einwand formulierte der Diözesanrat die Forderung, dass umgehend die Kriterien für die Bildung der Pastoralen Räume entwickelt und die Ergebnisse, die kirchenrechtlich geprüft sind, auf einer weiteren Versammlung beraten werden. Der Beschluss zur „Geschlechtersensiblen Haltung“ geht dem Diözesanrat nicht weit genug. Deshalb fordert der Diözesanrat die Änderung in „Gendergerechtigkeit“, um ein ausschließlich binäres Menschenbild (Frau und Mann) zu überwinden, und die Einrichtung einer Stabsstelle für dieses Thema.

Der Diözesanpastoralrat verwies darauf, dass der Beschluss zur Entwicklung Pastoraler Räume eine große Vision sei, aber konkreter gefasst werden müsse. Das Ziel, 50 Pastorale Räume zu bilden, sei realistisch, sagte die Sprecherin des Gremiums, Gabi Terhorst. Darüber hinaus forderte der Rat, Kinder als Zielgruppe in den Blick zu nehmen und Kinderrechte als sozialpolitisches Thema zu stärken.

Für den Kirchen- und Wirtschaftsrat sagte Christof Wellens, dass es keine grundlegenden Bedenken zu den Beschlü̈ssen gebe. Er verwies darauf, dass es bezü̈glich der Pastoralen Räume eine Kosten-/Nutzen-Analyse geben solle. Grundsätzlich müssten die Finanzmittel wirkungsorientiert vergeben werden. Der Rat regte die Bildung eines Ausschusses an, in den auch die Eilendorfer Initiative „Kirche bleibt hier“ integriert werden soll.

Der Priesterrat hat sich entschieden, zuerst alle anderen Eingaben zu hö̈ren. Sein Votum gibt er im Laufe der Woche ab, damit auch dieses bei der nächsten Sitzung des Synodalkreises beraten werden kann. Da alle Mitglieder des Aachener Domkapitels auch Mitglieder des Priesterrates sind, gibt das Domkapitel kein eigenes Votum ab. 

Die nächsten Schritte 

Wie geht es weiter? In seinen nächsten Sitzungen wird der Synodalkreis die Voten und Einwände der diözesanen Räte beraten und versuchen, diese zu integrieren. Konsentfähige und einwandfreie Beschlüsse werden anschließend von Bischof Helmut Dieser, der sich an die Entscheidungen des Synodalkreises gebunden hat, in Kraft gesetzt. 
Die Umsetzung der richtungsweisenden Beschlüsse soll in mehreren Schritten bis 2028 erfolgen.

Die Kriterien für die Bildung der Pastoralen Räume sollen bis Ende des Jahres vorgestellt werden. Diese könnten, so der derzeitige Vorschlag, auf einer weiteren Synodalversammlung bis Anfang 2023 vorgestellt werden. Bischof Helmut Dieser betonte zum Schluss der Synodalversammlung ausdrücklich: „Es muss eine erfahrbare Umsetzung geben. Alles andere wäre unerträglich!“      iba

Ausführliche Informationen zur Synodalversammlung unter: www.heutebeidir.de