Die Vorfreude wächst
Nadine Braun und Lisa Morgenstern leiten das Wallfahrtsbüro der Heiligtumsfahrt Aachen
© Andrea Schmitter
Auf dem Katschhof werden 2023 wieder die großen PIlgergottesdienste mit Zeigung der Tuchreliquien stattfinden.
Datum:
18. Jan. 2023
138 Tage sind es noch, bis am 9. Juni im Aachener Dom die Heiligtumsfahrt offiziell eröffnet. Das um zwei Jahre verschobene Ereignis wirft schon jetzt seine Schatten voraus.
Für Nadine Braun und Lisa Morgenstern, Ansprechpartnerinnen und Koordinatorinnen im Wallfahrtsbüro der Aachener Heiligtumsfahrt, ist der 24. Februar ein wichtiges Datum. Dann nimmt das Wallfahrtsbüro bei der Heiligtumsfahrt offiziell in der Dominformation an der Johannes-Paul-II.-Straße seine Arbeit auf. Doch zu tun gibt es für die beiden schon jetzt jede Menge. Die Frauen sind auch eingebunden in die Vorbereitungen der verschiedenen Arbeitsgruppen, die jetzt in die heiße Phase und in die Detailplanung der Wallfahrtstage treten. Es gelte, Arbeitsaufträge zu klären und an der ein oder anderen Stellschraube zu drehen.
Und auch die ersten Anfragen von Menschen, die im Juni nach Aachen pilgern möchten, treffen ein. Oft seien es Fragen zum Programm, vereinzelt aber auch Fragen nach einer Unterkunft. „Hier verweisen wir dann an den Aachener Tourist-Service“, erläutert Nadine Braun. Auch die ersten Anmeldungen seien bereits eingegangen, unter anderem von einer 30-köpfigen Pilgergruppe aus den USA, ehemalige Auswanderer, die sich mit ihrer alten Heimat noch verbunden fühlen. Aber auch aus Italien, Ungarn und Tschechien, letztere historisch eng mit der Aachener Heiligtumsfahrt verbunden, hätte es schon Anfragen gegeben.
Hoffen auf ähnlich viele Besucher wie 2014
(c) Kathrin Albrecht
Freuen sich, wenn es demnächst richtig losgeht: Nadine Braun (l.) und Lisa Morgenstern vom Wallfahrtsbüro der Aachener Heiligtumsfahrt.
Da ist es gut, dass das Team verstärkt wird, ab Januar kommen bereits zwei Kräfte hinzu, eine weitere ab Februar, außerdem sucht das Büro einen Menschen, der ab Februar bis Juni sein Freiwilliges Soziales Jahr oder seinen Freiwilligen Dienst im Rahmen des Wallfahrtsbüros absolvieren möchte. Sowohl für Nadine Braun als auch für Lisa Morgenstern, die beim Bistum eine Ausbildung als Veranstaltungskauffrau absolviert, ist es die erste Heiligtumsfahrt, die sie organisatorisch begleiten. Lisa Morgenstern hat die Heiligtumsfahrt 2014 als Besucherin erlebt und erinnert sich noch gut: „Ich habe die Nacht der Jugend mitgefeiert. Das gab auch den Ausschlag, beim Bistum meine Ausbildung zu beginnen.“
Zumindest, was die Lage um die Coronapandemie angeht, stehen die Zeichen derzeit gut und lassen auf Erlebnisse und Emotionen hoffen, wie sie 2014 für Besucher möglich waren.
Rund 120 000 Pilgerinnen und Pilger kamen 2014 nach Aachen, auf eine ähnlich hohe Besucherzahl hofft man auch in diesem Jahr. „Wir setzen auf die Gemeinden und Pfarreien als Multiplikatoren“, sagt Nadine Braun. Positives Feedback gebe es vom Entdecker-Mobil, ergänzt Lisa Morgenstern. Das soll auch im April und Mai dieses Jahres noch einmal auf Tour durch die verschiedenen Regionen des Bistums gehen. Und nicht zuletzt richtet sich die Einladung auch an die euregionalen Nachbarn Maastricht, Susteren, Hasselt und Tongeren, die alle nach dem Vorbild der Aachener Heiligtumsprozession eigene Heiligtumsfahrten entwickelten. Dazu hatte Dompropst und Wallfahrtsleiter Rolf-Peter Cremer im Herbst 2022 zum „euregionalen Gipfeltreffen“ der Heiligtumsfahrtsstädte eingeladen.
Neugier auf die Wallfahrtstage wecken
(c) BIstum Aachen/Andreas Steindl
Die Möglichkeit der Verehrung der Heiligtümer im Aachener Dom besteht auch 2023 wieder.
Auch die Koordination der freiwilligen Helferinnen und Helfer, die während der Heiligtumsfahrt in der Innenstadt unterwegs sind und vor Ort unkomplizierte Hilfe bei ortsunkundigen Besuchern oder kleineren Problemen leisten, gehört zu den Aufgaben von Nadine Braun und Lisa Morgenstern. Auch hier würde noch Unterstützung gesucht, doch insgesamt sähe es gut aus, sagen die beiden.
Bis zur offiziellen Eröffnung der Heiligtumsfahrt mit der Erhebungsfeier auf dem Katschhof sind mehrere Veranstaltungen geplant, die neugierig machen sollen. So startet die Dommusik Ende Februar mit einer Konzertreihe. Im Mai erfolgt die Aushängung der Schmucktücher am Dom. Bereits im Januar werden die Reliqiuenschreine und die Strahlenkranzmadonna in der Chorhalle gereinigt.
In Kooperation mit der Stadt Aachen wird es auch in diesem Jahr jeden Abend ein begleitendes Kulturprogramm geben. Unter dem Thema „Nachbarschaft“ möchte man außerdem mit Gastronomen und Einzelhändlern ins Gespräch kommen.
Die Vorfreude ist bei beiden bereits spürbar: „Es ist toll, Teil von etwas zu sein, was es so lange gibt“; sagt Lisa Morgenstern. Und sollte es doch haken, erhalten die beiden von Franz-Josef Staat Unterstützung, der die vergangenen beiden Heiligtumsfahrten mit organisiert hatte. Es sei schön, auf so einen Erfahrungsschatz zurückgreifen zu können, sagt Nadine Braun.
Bei der Organisation des Rahmenprogramms habe man diesmal vor allem auf eigene Kräfte gesetzt, erzählen die beiden. So wurde unter anderem auf den Einkauf externer Moderatorinnen und Moderatoren verzichtet.
Die letzte Unbekannte in Vorbereitung und Ablauf ist das Wetter, da hatte man vor neun Jahren überwiegend Glück gehabt. Darauf hoffen Lisa Morgenstern
und Nadine Braun auch 2023. „Der Katschhof ist bei schönem Wetter ein wunderschöner Ort, um gemeinsam den Glauben zu feiern“, sagt Lisa Morgenstern.
Unter https://heiligtumsfahrt-aachen.de ist bereits eine Übersicht über das Programm der Heiligtumsfahrt und über die Gottesdienste zu finden. Wer sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundes-Freiwilligendienst im Rahmen der Heiligtumsfahrt interessiert, kann sich bei Nadine Braun oder Lisa Morgenstern melden, per E-Mail an: heiligtumsfahrt@aachenerdom.de