Die Vorbereitungen laufen

Im Vorfeld der Heiligtumsfahrten im Jahr 2021 senden Aachen und Mönchengladbach Botschafter aus

Münsterpropst Peter Blättler und Dompropst Rolf-Peter Cremer beantworteten Fragen zu den Heiligtumsfahrten im Bistum. (c) Garnet Manecke
Münsterpropst Peter Blättler und Dompropst Rolf-Peter Cremer beantworteten Fragen zu den Heiligtumsfahrten im Bistum.
Datum:
25. Aug. 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 35/2020 | Garnet Manecke

Noch gut neun Monate wird es dauern, bis die Gläubigen im Bistum Aachen sich wieder zu den Heiligtumsfahrten in Mönchengladbach, Aachen und Kornelimüster auf den Weg machen. Die Organisationsteams haben mit dem Entdeckermobil für Aachen und einem Tischtuch für Mönchengladbach zwei ganz besondere Botschafter auf den Weg geschickt.

„Wir sind weltweit verwoben“, lautet der erste Satz von Rolf-Peter Cremer in seinem Vorwort zum neuen Heiligtumsfahrt-Magazin „Entdecke mich“. Diesen Satz sagt er auch im Gottesdienst in der Münsterbasilika Mönchengladbach. Zusammen mit Münsterpropst Peter Blättler kündigt der Dompropst die beiden großen Glaubensfeste an, die nur alle sieben Jahre stattfinden. „Verwoben“ ist das Motto der Heiligtumsfahrt in Mönchengladbach. Ein Leitwort, das auch auf die Historie als Textilstadt und Heimat der katholischen Soziallehre hinweist. „Entdecke mich“ steht als Überschrift über den Heiligtumsfahrten in Aachen und Kornelimünster.

„Die Heiligtümer sind Zeichen vom Leben, Sterben und Jesus“, sagt Dompropst Rolf-Peter Cremer im Gespräch am Entdecker-Mobil auf dem Alten Markt in Mönchengladbach. Es ist die zweite Station der Tournee des Mobils durch das Bistum. Für die Organisationsteams der Heiligtumsfahrten ist der Tag in Mönchengladbach eine Premiere. „Zum ersten Mal haben die Heiligtumsfahrten von Aachen und Mönchengladbach einen gemeinsamen Auftritt“, sagt Cremer.

„Die Themen ,Verwoben’ und ,Entdecke’ mich verweisen aufeinander“, sagt Peter Blättler. Gerade die gegenwärtige Corona-Krise zeige, dass die Menschen alle miteinander verwoben seien – auch weit über die eigenen Landesgrenzen hinaus. „Und es ist eine Zeit, zu entdecken, wer ich bin und wer ich in Beziehung zu Gott bin. Die Heiligtumsfahrten sind inhaltlich ein bischen komplementär.“

Bis die Heiligtümer aus den goldenen Schreinen nach sieben Jahren jeweils für zehn Tage hervorgeholt werden, dauert es noch gut neun Monate. Für die Organisationsteams ist nun die Zeit, die Pilger im Bistum Aachen auf die beiden Glaubensfeste einzustimmen. Aachen schickt dafür das Entdecker-Mobil auf Tournee durch das Bistum. Interessierte können hier Fragen zu den Heiligtümern stellen und mit einem Quiz ihr Wissen testen. Per Virtual Reality ist eine visuelle, realitätsnahe Besichtigung des Doms möglich. Menschen mit Kombinationsgabe identifizieren den richtigen Schlüssel, um das Schloss des Schreins zu öffnen.


Zur Heiligtumsfahrt 2021 werden neue Formate entwickelt: Erste Tests laufen

Für Mönchengladbach ist das bestickte Altartuch der Botschafter für die Heiligtumsfahrt. Das Tuch haben die evangelischen Glaubensgeschwister der katholischen Gemeinde zum Abschluss der Heiligtumsfahrt 2014 geschenkt. Nun wurde es im Rahmen einer Vesper wieder an die evangelische Gemeinde übergeben. Es wird eine Woche in der evangelischen Hauptkirche Rheydt zu sehen sein. Danach wird es im wöchentlichen Wechsel durch die katholischen und evangelischen Gemeinden gereicht.

Wann das Tuch in welchen Gemeinden sein wird, stehe aber noch nicht für alle Wochen final fest, sagt Charlotte Lorenz, Geschäftsführerin der Heiligtumsfahrt Mönchengladbach. „Die evangelischen Gemeinden feiern im Moment kein Abendmahl“, sagt sie. Und auch in den katholischen Kirchen haben die corona-bedingten Hygienevorschriften dazu geführt, dass Gottesdienste anders gefeiert werden als früher. Das wirkt sich auch auf die Planungen der Heiligtumsfahrten aus. „Wir werden zum Eröffnungsgottesdienst nur eine begrenzte Anzahl Menschen in das Münster lassen können“, schätzt Blättler. Um allen Gläubigen die Möglichkeit zu geben, trotzdem an dem feierlichen Moment der Schreineröffnung teilzunehmen, werde gerade an Lösungen gearbeitet. „Wir überlegen, ob die Übertragung in andere Kirchen möglich ist“, berichtet der Münsterpropst. „Wir stellen uns vor, dass dort die Menschen zusammen Gottesdienst feiern und dann per Livestream die Öffnung des Schreins er-leben.“ Erste technische Tests laufen.

„Es ist schwieriger, die Menschen zu erreichen, als das in früheren Heiligtumsfahrten der Fall war“, stellt Lorenz fest. Viele Zufallsbegegnungen, die früher mit vorbeikommenden Passanten oder spontanen Besuchern geschahen, würden durch ein verändertes Verhalten wegfallen. Die Heiligtumsfahrt wegen der Krise ausfallen zu lassen, war für die Organisatoren trotzdem keine Frage. „Wir müssen sehen, was möglich ist und wo wir andere Formate als die bisher gewohnten einsetzen können“, sagt Charlotte Lorenz. So seien etwa Podcasts für Vorträge oder Gespräche denkbar.

 

Info

Wann? Mönchengladbach 3. bis 13. Juni, Aachen 18. bis 28. Juni
Vorab Gemeinden, die das Altartuch eine Woche haben möchten, können sich bei charlotte.lorenz@pfarre-sankt-vitus.de melden. Interessierte am Entdecker-Mobil wenden sich 
an nadine.braun@bistum-aachen.de 
Infos www.heiligtumsfahrt.de
www.heiligtumsfahrt2021.de