Die Schule immer im Blick

Antonia Thies-Michael will die Bischöfliche Maria-Montessori-Grundschule für die Zukunft weiterentwickeln

Hat sich viel für die Zukunft vorgenommen: Antonia Thies-Michael, Leiterin der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule in  Krefeld. (c) Dirk Jochmann
Hat sich viel für die Zukunft vorgenommen: Antonia Thies-Michael, Leiterin der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule in Krefeld.
Datum:
7. Juni 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 23/2023 | Chrismie Fehrmann

Die Lernfreude der Kinder und das christlich geprägte Miteinander der Schulgemeinde zu fördern, dabei an Bewährtes anzuknüpfen und die Schule im Sinne der Montessori-Pädagogik zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Das ist das Anliegen von Antonia Thies-Michael. Sie ist die neue Leiterin der Grundschule am Krefelder Minkweg. Dort stand am 3. Juni ein großes Fest ins Haus. Unter der Überschrift „Viele Kontinente, eine Welt“ wurde der 50. Geburtstag gefeiert.

„Zu unserem Schulfest erwarten wir Bischof Helmut Dieser“, freut sich die 55-Jährige über den hohen Besuch. „Wir bereiten eine Ausstellung über das Schulgeschehen vor, und jede Klasse wird zu den einzelnen Kontinenten etwas Interessantes erarbeiten. Los geht der unterhaltsame Samstag mit einem Gottesdienst um 10 Uhr.“

Bildungsgerechtigkeit im Sinn der Inklusion hat für sie und die 30 Lehrerkolleginnen und -kollegen eine besondere Bedeutung. „Bei uns wird jedes Kind so angenommen, wie es kommt“, betont die Rektorin. „Wir nehmen die Herausforderung als Schule mit Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung gerne an und begleiten alle Mädchen und Jungen in ihrer Einzigartigkeit in ihrem Lernprozess.“ Dabei sei eine Schul- und Unterrichtsentwicklung nur gemeinsam mit allen Beteiligten möglich, sagt Antonia Thies-Michael weiter. „Die Werte der Schule werden von Lehrkräften und Familien gemeinsam getragen.“

Als konkrete Aufgaben wird sie den Ausbau der Offenen Ganztagsangebote, die Digitalisierung und die Bildungsgerechtigkeit im Sinn der Inklusion in den Mittelpunkt stellen. Waren es 2008 noch 20 Kinder, sind es nun 250 von insgesamt 420 Mädchen und Jungen, die den Offenen Ganztag besuchen – Tendenz steigend. „Wir müssen die Umgestaltung der Schule weiterführen, denn ab dem Schuljahr 2026/2027 besteht der Rechtsanspruch eines jeden Kindes auf einen Platz.“

Dann würden die Schülerinnen und Schüler nicht nur gut versorgt, sondern mit weiteren sportlichen, musischen und kirchlichen Bildungsangeboten verschiedener außerschulischer Kooperationspartner beschäftigt und gefördert werden, sagt Thies-Michael weiter. „Da haben wir viele Ideen“ und bezieht in das „wir“ die 30 Kolleginnen und Kollegen mit ein.

Das großzügig gestaltete, offene und helle Schulgebäude mit Schwimmbad, das auch für die Kinder mit Förderbedarf wichtig ist, und das weitläufige Gelände sind eingebettet in ein Montessori-Zentrum mit Kinderhaus und Gesamtschule. Dass die Zeltkirche nur wenige Schritte entfernt ist, sei auch ein großer Vorteil.

Als Leiterin der Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule mit ihrem 
christlich geprägten Profil legt sie Wert auf religiöse Angebote innerhalb des 
Kirchenjahres. „Schulmessen finden regelmäßig statt. Es gibt ebenso kleine Gottesdienste im Raum der Stille, der auch bei traurigen Anlässen aufgesucht wird, um zur Ruhe zu kommen.

„Dort legen wir gerne Bodenbilder, die den Mädchen und Jungen in unserem ganzheitlichen Religionsunterricht einen emotionalen Zugang zu biblischen Geschichten und religiösen Grundthemen verschaffen“, sagt die neue Schulleiterin.
Und was die Digitalisierung betrifft: „Wir beschäftigen die Kinder mit den Themen ‚Wie funktioniert Informatik?‘ oder ‚Wie funktioniert ein Roboter?‘“

Die Mönchengladbacherin kennt „ihre“ Schule übrigens schon lange. „Nach dem Abitur habe ich hier ein freiwilliges soziales Jahr absolviert“, berichtet die 55-Jährige und lächelt. „Danach traf ich die Entscheidung für das Studium des Grundschullehramtes. Ich habe die Schule nie mehr aus den Augen verloren.“