Der Pilger

Was braucht es, um gut unterwegs zu sein?

(c) Dorothée Schenk
Datum:
14. Aug. 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 33-34/2024

Peter Wilden 

ist schon über 25 Mal nach Heimbach zur Schmerzhaften Mutter in der St.-Clemens-Kirche gepilgert. Morgens um 5.30 Uhr startet die Pilgergruppe nach einem Gebet an der kleinen Matthiaskapelle in Lich-Steinstraß zum Tagesmarsch. 50 Kilometer werden mit Zwischenstopps in Arnoldsweiler und Drove bis nach Heimbach zurückgelegt. Am Brudermeisterkreuz wird kurz vor dem Ziel noch ein Impuls gehalten. Die Erstpilger tragen die Banner oder die Kerze, die am letzten Haltepunkt besonders geschmückt wird. Ankunft ist immer gegen 17 Uhr.

In diesem Jahr steht die Heimbachwallfahrt unter dem Leitwort „Geh mit uns“. Sie endet am 15. September mit den letzten Pilgergruppen, mit denen um 16.30 Uhr das Abschlusshochamt gefeiert wird. Erstmals findet am 21. September um 18 Uhr eine Eucharistiefeier mit abendlicher Lichterprozession statt.

 

Pilgerstab

Das ist der Stab von der Schmerzhaften Muttergottes. Wie alt er ist, weiß keiner so genau. „Wir haben ihn von unseren Vorgängern übernommen, die schon seit 1850 zu dieser Wallfahrt – wenn auch mit Unterbrechung – unterwegs waren.“ Die Pilgerstäbe der Gebetsbrudermeister – drei Stück an der Zahl – müssen stetig gepflegt werden. Der Silberaufsatz wird poliert und die Stäbe kontrolliert. Und natürlich ist auch ein Kruzifix Wegbegleiter, das der Kreuzträger, der auf den 50 Kilometern immer mal wechselt, mitführt.

 

Schuhwerk

ist das A und O. Es muss eingelaufen sein. Zudem empfiehlt es sich, immer ein paar Ersatzschuhe im Rucksack zu haben. Peter Wilden hat seine Schuhe vor über 25 Jahren gekauft. Sie sind seine steten Begleiter bei der Pilgerschaft, die ihn nicht nur nach Heimbach in der Eifel, sondern auch als Matthiasbruder nach Trier führt. Es sind Halbwanderschuhe; „für mich sind das Bergschuhe“, sagt Peter Wilden. Sie sollten etwas Profil haben.

 

Der Pilgerhut

Die Kopfbedeckung soll nicht nur vor Sonne schützen, sondern es soll auch Wind hindurchgehen, damit kein Hitzestau entsteht. Ein „Bändel“ ist hilfreich, damit der Hut auch abgesetzt werden kann, ohne dass er in der Hand getragen werden muss. Peter Wildens Hut, den er einst vor über 20 Jahren in Tirol gekauft hat, ist unter anderem mit vielen Federn geschmückt. „Alles, was ich unterwegs so finde, das als Andenken dient, steck’ ich mir an den Hut“, sagt er schmunzelnd. Auch Wurzeln nimmt er mit, die er mit dem Fundort beschriftet und später in seine Krippe einfügt.


Der Beutel

ist immer am Pilger. In dem Beutel wird alles untergebracht, was griffbereit sein muss: Etwas zu schreiben gehört dazu. Außerdem ein Gebetbüchlein, das mit Texten und Liedern exklusiv von der Lich-Steinstraßer Bruderschaft gestaltet worden ist. Schließlich gehört das Pilgerbuch dazu, das in Heimbach ausgegeben worden ist.

Rucksack

ist Aufbewahrungsort für ein Erste-Hilfe-Paket, die Trinkflasche und das Regencape.


Trinkflasche

ist eine handelsübliche Mehrwegflasche. „Das ist nichts Besonderes.“ Peter Wilden persönlich setzt zusätzlich noch auf Vitamin-C-Brause- tabletten, die er dem Trinkwasser an den verschiedenen Haltepunkten beim Auffüllen der Flasche zufügt. „Trinken ist das Wichtigste überhaupt“, sagt der erfahrene Pilger.


Regencape

gehört immer dazu.