Das Engagement gehört zu mir

Claudia Presch-Mosmüller ist seit ihrer Jugend ehrenamtlich tätig

Zwischen sechs und zehn Stunden in der Woche ist Claudia Presch-Mosmüller in  ihren kirchlichen Ehrenämtern tätig.  Daneben arbeitet sie in einem Vollzeit-Job  in der Medizin-Branche. (c) Andreas Bischof
Zwischen sechs und zehn Stunden in der Woche ist Claudia Presch-Mosmüller in ihren kirchlichen Ehrenämtern tätig. Daneben arbeitet sie in einem Vollzeit-Job in der Medizin-Branche.
Datum:
30. Jan. 2025
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 05/2025 | Chrismie Fehrmann

Ein Leben ohne Ehrenamt mitsamt seinen Aufgaben ist zwar möglich, für Claudia Presch-Mosmüller jedoch nicht vorstellbar. Beim Sport hat ihr Engagement in jungen Jahren begonnen. Jetzt ist die 63-Jährige aus Krefelds Innenstadt-Kirchen nicht wegzudenken. Von den Sternsingern über die Firmvorbereitung und den Kirchenchor bis zum Krippenbau und dem Kochtreff. Vorsitzende im Pfarreirat ist die Frau, die noch einen Vollzeit-Job hat, auch.

„Ich helfe immer dann, wenn jemand gebraucht wird – auch auf Zuruf“, sagt Claudia Presch-Mosmüller und lächelt. „Wir sind ein gutes Team in der Katholischen Kirchengemeinde Papst Johannes XXIII. Krefeld. Wir haben Spaß und können uns aufeinander verlassen. Einer kennt den anderen. Wir sind im Glauben aktiv, es gehört zu mir.“
Auch diesen Gesprächstermin macht sie nach kurzer Planung möglich. Die junge Claudia war Mitglied im Krefelder Kinderchor von St. Stephan und im St. Töniser Schwimmverein, hat geturnt und Leichtathletik betrieben. „Ich war aber nie die besonders gute Sportlerin“, erzählt sie.
„Die ehrenamtliche Tätigkeit lag mir da schon mehr. Ich wurde Übungsleiterin, Trainerin und war dann schnell im Jugendausschuss und wurde Jugendleiterin. Mit 16 Jahren habe ich eine Nachwuchsmannschaft im Schwimmen betreut, war später Kampf- und Schiedsrichter.“ 

Später fand sie eine neue musikalische und kirchliche Heimat an der Liebfrauenkirche. Dort ging ihr Sohn in die Kita. „Ich war gewohnt, mich zu engagieren und wurde Elternbeirat und Vorstand des dortigen Chores.“ Heute weiß sie: „Man kommt aus dieser Ehrenamtsrolle nicht mehr heraus. Die Leute wissen, wer sich engagieren mag. Auf der anderen Seite signalisiere ich wohl auch die Hilfsbereitschaft.“
Der Sport war dann nicht mehr so wichtig für sie, die Kirche trat in den Vordergrund. Als sich die Gemeinden zur GdG zusammenschlossen, war für Claudia Presch-Mosmüller klar: „Wenn wir zusammengehen, muss ich die Menschen aus den früheren Gemeinden kennenlernen.“ Das ging für sie am besten über die Musik, denn im Chor trafen die verschiedenen Gemeindemitglieder zusammen.
Zusätzlich trat sie dem Crescendo-Chor unter der Leitung von Kantor Peter Kortmann bei. „Wenn bei Konzerten an der Abendkasse jemand gebraucht wurde, war ich da.“ 

Die kirchlichen Aufgaben haben sich in den Jahrzehnten ihrer Tätigkeit vermehrt. Dabei ist der Kochkurs, den sie initiiert hat, eine gute Gelegenheit, miteinander Speisen zuzubereiten, zu essen und zu sprechen. Sie agiert zusätzlich als Kommunionhelferin, versieht Lektorendienste, also das Vortragen von Lesung und Fürbitten in den Sonntagsmessen.  Die 63-Jährige erteilt die Krankenkommunion und hat sich nach einigen Anfragen auch als Firm-Vorbereiterin ausbilden lassen. Der damalige verstorbene Pfarrer Heiner Schmitz hatte mehrmals gesagt: „Ich möchte Sie gerne dabeihaben.“ Damit die Sternsinger-Arbeit fortgeführt werden kann, ist sie auch dabei aktiv. Dass sie die weibliche Begleitung bei der Messdienerfahrt war, ist auch klar, als die zuständige Frau ausfiel. Sie stellt den Tannenbaum und die Krippe auf und räumt auch das Haus Nazareth aus. Die Schervier-Schwestern verlassen es in Richtung Aachen. 

Claudia Presch-Mosmüller betont: „Das alles machen wir immer im engagierten Team und das ist auch gut so. Wir haben freie Hand, überlegen und organisieren gemeinsam, auch, wie wir die verdienstvollen Ordensschwestern verabschieden. Pfarrer David Grüntjens fördert uns, wir haben eine gute Zusammenarbeit. Es erfüllt mich mit Freude, dass ich durch das Ehrenamt die ,Kirche vor Ort‘ mitgestalten kann und die Möglichkeit habe, etwas in Bewegung zu bringen. Das gehört zu mir.“
So stehen die Ehrenamtlichen auch bei den Willkommensdiensten zu den Öffnungszeiten der Kirchen Liebfrauen und St. Josef parat. Ebenfalls in der Stadtpfarrkirche St. Dionysius. „Wir sind da und für Gespräche offen.“ Zwischen sechs und zehn Stunden ist Claudia Presch-Mosmüller wöchentlich in ihren kirchlichen Ehrenämtern tätig.
Darüber hinaus ist sie in Vollzeit berufstätig und arbeitet in einem mittelständischen Unternehmen der Medizin-Branche. Damit sie schneller von Termin zu Termin kommt, nutzt sie über Krefelds Straßen bei Wind und Wetter ihr Fahrrad.