„Da kann ja jeder kommen“

Start der Caritas-Jahreskampagne, um zivilgesellschaftliches Engagement zu stärken

Mit roten Türen wie dieser, durch die hier Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens schaut, weist die Caritas auf ihre Jahreskampagne 2025 „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen.“ hin. (c) DiCV Aachen
Mit roten Türen wie dieser, durch die hier Diözesancaritasdirektor Stephan Jentgens schaut, weist die Caritas auf ihre Jahreskampagne 2025 „Da kann ja jeder kommen. Caritas öffnet Türen.“ hin.
Datum:
28. Jan. 2025
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 05/2025

Stephan Jentgens, Diözesancaritasdirektor im Bistum Aachen, ermutigt die verbandliche Caritas im Bistum Aachen dazu, sich im Jahr 2025 „sozialpolitisch dafür stark zu machen, dass für Menschen in unterschiedlichen Herausforderungen Türen offen bleiben“. Jentgens äußerte sich zum Start der Caritas-Jahreskampagne 2025.

Die Kampagne, die unter dem Motto steht „Da kann ja jeder kommen. – Caritas öffnet Türen.“ verbinde die Erfahrung von Menschen, die mit ihren Anliegen gesellschaftlich abgehängt würden, mit dem Anspruch der Caritas, für diese Menschen Türen zu öffnen, schrieb Jentgens zum Jahresbeginn an Mitarbeitende von Verbänden, Fachverbänden, Diensten und Einrichtungen der Caritas in der Diözese.

„Jeder Mensch hat seine von Gott gegebene unveräußerliche Würde. Daher sieht es die Caritas als ihre Aufgabe an, nicht auszugrenzen, sondern einzuladen, Türen zu öffnen“, so Jentgens weiter. „Caritas öffnet Türen.“ sei nicht die „Einladung an die verbandliche Caritas, eine Offensive von Tagen der offenen Tür“ zu starten, sondern sich sozialpolitisch dafür stark zu machen, dass Hilfen des Sozialstaates möglich bleiben. „Daher setzen wir uns ein für eine auskömmliche Finanzierung sozialer Aufgaben. Wir werben um Fachkräfte für die soziale Arbeit. Wir stärken zivilgesellschaftliches Engagement, weil dieses der Kitt ist, der unsere Gesellschaft zusammenhält.“

Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar ermutigt Jentgens die Caritas im Bistum Aachen und die Freie Wohlfahrtspflege NRW, entschieden dem Eindruck entgegenzutreten, der Sozialstaat könne seine Leistungen nur nach Kassenlage gewähren. Das sei nicht sein Verständnis von Sozialstaat. „Indem wir ermöglichen und befähigen und nicht verhindern, sichern wir die Würde von Menschen und schaffen Perspektiven für Menschen, und zwar nicht nur, wenn die Schwierigkeiten erdrückend sind, sondern auch präventiv. Diese – davon bin ich fest überzeugt – bringen unterm Strich unser Gemeinwesen mehr voran als das Ausspielen sozialer Anliegen der Menschen gegen andere Interessen“, so Jentgens weiter.

Mit Sorge sieht er, dass Stimmen politischer Anbieter lauter würden, „die das Heil unseres Landes hinter geschlossenen Türen sehen, die vieles, was eine offene Gesellschaft auszeichnet, ablehnen“. Die Caritas, so Jentgens weiter, habe viel Erfahrung damit, Sorgen und Anliegen von Menschen ernst zu nehmen. Und gerade deshalb müsse die Caritas widersprechen, wenn Sorgen immer wieder als Vorwand genommen würden, um die Hand an die Werte zu legen, für die die freiheitliche Grundordnung stehe. „Daher sollten wir als Caritas Türen öffnen für Dialogräume, in denen sich Menschen unterschiedlicher politischer Überzeugungen treffen, die aber eines eint: die Grundwerte, Solidarität und die Würde aller Menschen, für die unser Gemeinwesen steht. Vor diesem Hintergrund um die besten Lösungen zu ringen, da bin ich gerne dabei.“    (cba)