Die Wiedereröffnung der Koptischen Abteilung des Ikonen-Museums wird gefeiert mit einer Kabinettausstellung zur christlichen Kunst Äthiopiens, die mit der christlich-koptischen Kunst Ägyptens eng verbunden ist.
Die äthiopisch-orthodoxe Kirche wurde im 4. Jahrhundert von Ägypten aus gegründet und zählt zu den ältesten der Welt. Ihre reiche Kunst und Kultur sind erstmals Thema einer eigenen Schau im Ikonen-Museum, fast alle Exponate werden zum ersten Mal gezeigt.
Neben ausgewählten Ikonen sind vor allem Kreuze zu sehen, die im christlichen Kult und Alltag Äthiopiens omnipräsent sind. Von beiden Objektarten geht eine starke Faszination aus: Die gemalten Ikonen sind in einem unverwechselbaren Stil gefertigt, in dem Elemente östlicher und westlicher Ikonographie mit afrikanischem Ausdrucksvermögen und Farbenfreude zusammentreffen. Spannend ist auch eine Bildergeschichte, die den Gründungsmythos der äthiopischen Kaiserdynastie erzählt. Die äthiopischen Kreuze beeindrucken durch vielfältige Formen und Verzierungen. Doch haben alle Formen und Muster eine subtile und komplexe Symbolik, die zum Nachspüren einlädt.
Die Ausstellung „Die christliche Kunst Äthiopiens“ im Ikonen-Museum, Kirchplatz 2a
in Recklinghausen, https://ikonen-mueseum.com, läuft bis zum 4. Juni 2023 und ist geöffnet Di–So 11–18 Uhr.