Ein Dauer(b)renner-Trend-Thema, das signalisiert, wie wenig den meisten Menschen bei aller Erkenntnis die Umsetzung gelingt. Gelebt wird auf der Überholspur, mit Vollgas und dem in den 1980ern ausgegebenen „Bonmot“ von Comic-Zeichner Rötger Feldmann folgend: „Wer bremst, hat Angst.“ Das gilt im Beruf aus Sorge vor der Konkurrenz ebenso wie im privaten Bereich, wo die absurde Wortkombination „Freizeitstress“ in vieler Munde ist. Wer aber immer nur unterwegs ist, der kann nicht ankommen. Denn es gilt ja nicht nur, sich Ziele zu setzen, sondern auch, sie zu erreichen. Den wenigsten Menschen gelingt das als Dauerläufer. Ruhephasen sind wichtig, in der Leib und Seele Nahrung erhalten. Brems- bereit bleiben muss man dazu im übertragenen Sinne. Autobahnkapellen bieten eine Möglichkeit, innezuhalten, anzuhalten um durchzuhalten fürs Ankommen. Die Idee wurde geboren, weil einer nicht ankam: Ein Unternehmer verunglückte 1958 tödlich. Seine Familie stiftete an der A8 im bayrischen Adelsried den ersten der heute bundesweit 44 „Rastplätze für die Seele“. Andererseits gilt: Wer nicht aufbricht, wird niemals irgendwo ankommen. Die gewünschten Endpunkte lassen sich nur von jemandem erreichen, der bereit ist, seine Bremsen zu lösen und sich in Bewegung zu setzen. Unbedingt nötig dazu ist eine geistige Frische. Auch diese wiederum verleiht das Pausieren und Innehalten zur rechten Zeit.