Viele Jahre schien der Brunnenhof vergessen. Auf alten Bildern der Außenstelle der Bischöflichen Akademie ist der Brunnenhof ein gepflegter Garten. Fotografien zeigen, dass der Brunnen das Schmuckstück ist, um das Wege und Beete angelegt sind. Ein Ort, an dem man in Ruhe lesen, miteinander reden oder einfach nur die Ruhe genießen kann.
Fast 20 Jahre ist das nun her. Seitdem ist der Brunnenhof für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Den Brunnen kann man nur noch durch einen vergitterten Gang, der den Hof mit dem Innenhof des Rathauses Abtei verbindet, sehen. Dass hier der Abstellplatz der Rathaus-Mülltonnen ist, ist Abbild der geringen Wertschätzung, die dieser Ort in den vergangenen Jahren erfahren hat. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass sich nun etwas tut. Das ist zum einen dem Engagement des Münsterbauvereins zu verdanken. Der Verein sammelt unermüdlich Spendengelder und versucht, Fördergelder zu akquirieren. Denn wie so oft, ist nicht der fehlende Wille das Problem, sondern die fehlenden Finanzen. Allein kann die Pfarrei St. Vitus, der der Brunnenhof gehört, den Umbau und die Neugestaltung nicht stemmen. Auch ihr stehen dafür kaum bis keine Mittel zur Verfügung. Das Beispiel zeigt einmal mehr, dass es die vereinte Tatkraft braucht, um zu gestalten. Das gilt für das Gemeindeleben im Kleinen wie für das Leben in Kirche und Gesellschaft im Großen. Mit gegenseitiger Unterstützung können aus Schutthaufen blühende Orte werden.
Die Autorin ist freie Journalistin und Redakteurin der Kirchenzeitung für das Bistum Aachen.