Bischöfe zu Gast in Steinfeld

Zum ersten Mal tagt die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Bistum Aachen. Bischof Helmut Dieser freut sich, seine Kollegen in der Eifel zu begrüßen.

Anfang März kurzzeitig die Heimat der Deutschen Bischöfe: Die ehemalige Prämonstratenserabtei Kloster Steinfeld. Die Basilika aus dem 12. Jahrhundert, in der die Bischöfe ihre Messen feiern, beheimatet unter anderem das Grab des Hl. Hermann-Josef. (c) Bistum Aachen / Andreas Steindl
Anfang März kurzzeitig die Heimat der Deutschen Bischöfe: Die ehemalige Prämonstratenserabtei Kloster Steinfeld. Die Basilika aus dem 12. Jahrhundert, in der die Bischöfe ihre Messen feiern, beheimatet unter anderem das Grab des Hl. Hermann-Josef.
Datum:
28. Feb. 2025
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 09/2025

Das gab es noch nie: Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz trifft sich vom 10. bis 13. März in Kloster Steinfeld. Für das Bistum Aachen eine echte Premiere. Was für das Kloster Steinfeld als Tagungsort spricht: ein Gespräch mit Bischof Dr. Helmut Dieser.  

Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz ist zum ersten Mal zu Gast im Bistum Aachen. Wie groß ist die Freude, Bischof Helmut Dieser?

Bischof Dieser: Riesig! Zum ersten Mal in der Geschichte der Deutschen Bischofskonferenz seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 -1965) sind wir Gastgeber einer Vollversammlung im Bistum Aachen. Das Kloster Steinfeld ist ein tief geistlich geprägter Ort, an dem seit 900 Jahren der christliche Glaube gelebt und verkündet wird: zuerst von Prämonstratenser-Chorherren und seit 100 Jahren vom Orden der Salvatorianerinnen und Salvarorianer. Wie das bei geistlichen Orten so ist, liegt das Kloster bis heute etwas abgeschieden von den Highways des öffentlichen Lebens. Aber die herrliche Natur, die uns umgebende Stille wie auch das Kloster selbst und die Klosterkirche mit ihrer romanischen Architektur bieten für unseren Aufenthalt hier und für die Beratungen der Bischöfe einen sehr erhebenden und wohltuenden Rahmen. Und außerdem leben wir ja heute im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien, und die funktionieren auch hier als Tor zur Welt.

 

Welche Bedeutung hat der Ort Steinfeld aus Ihrer Sicht?

Bischof Dieser: Steinfeld ist in unserem Bistum einer der ältesten geistlichen Orte. Außerdem durch das Grab des sehr beliebten heiligen Hermann-Josef ein Anziehungspunkt für viele Menschen von überall her. In seiner langen Geschichte war Steinfeld ein sehr angesehenes Kloster mit Ausstrahlung nicht nur in das nähere Umfeld, sondern zum Beispiel auch bis in meine Heimat hinein: Das ehemalige Prämonstratenserkloster in (Bendorf) Sayn, Nachbarort von Heimbach-Weis, war eine Tochtergründung von Steinfeld. Zugleich können wir im Kloster und in den Räumlichkeiten des früheren Internats des Steinfelder Gymnasiums mit einer großen Anzahl von Personen gut untergebracht werden und tagen. Deshalb schien es mir  angemessen, der Bischofskonferenz das Kloster Steinfeld vorzuschlagen. Und die Organisatoren der Vollversammlung in Bonn haben gute Erfahrungen mit abgeschiedenen Orten, wenn ich mich an die Vollversammlung vor einigen Jahren in Kloster Schöntal erinnere, das im Bistum Rottenburg-Stuttgart liegt.

 

(c) Bistum Aachen / Andreas Steindl

Wie wichtig ist es für das Bistum Aachen Gastgeber zu sein?

Bischof Dieser: Wir Aachener können aus Überzeugung und mit gutem Gefühl nach Steinfeld einladen. Nicht selten waren und sind wir ja selber hier mit diözesanen Veranstaltungen zu Gast, zum Beispiel zu Klausurtagungen des Priesterrats und anderen Zusammenkünften. Die heutigen Hausherren vom Salvatorianerorden sind überaus gastfreundlich! Darum laden wir gerne hierher ein und hoffen, dass die über 60 Bischöfe und auch die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz das auch so erleben werden. Hinzu kommen Vertreterinnen und Vertreter interessierter Medien, für die wir Arbeitsräume anbieten werden, mit Übernachtungsmöglichkeiten in der näheren Umgebung.

Der sehr gute Ausbau von Kloster Steinfeld bietet uns die Möglichkeit, mit moderner Technik, ausreichend großen Räumlichkeiten und professionellem Service zu tagen. 

 

Was wollen Sie den Eifelern zur Frühjahrsvollversammlung sagen? Und gibt es für die Menschen auch Möglichkeiten, etwas davon mitzubekommen?

Bischof Dieser: Eine Vollversammlung mitten in der Eifel weist auf das Geheimnisvolle der Kirche hin: Sie baut auf dem Zeugnis des Glaubens der früheren Generationen und kann und muss doch zu jeder Zeit neu zeigen, wie derselbe Glaube in den Fragen von heute Orientierung, Kraft und Lebensbejahung hervorbringt. In Steinfeld haben wir dort zu all dem auch noch eine starke Hilfe: Das ist der heilige Hermann-Josef, an dessen Grab in der Klosterkirche sich zu allen Zeiten des Jahres frische Äpfel finden. Ein Zeichen dafür, dass auch die Menschen von heute verstehen und in ihrem Leben nachzuahmen suchen, was der Mittelpunkt im Leben dieses Heiligen aus dem 12. Jahrhundert war und was ja auch der Mittelpunkt des Glaubens selber ist und bleibt: ein Herz, das lieben will, weil es sich geliebt weiß. Dafür steht der Apfel, den Hermann-Josef als kleiner Junge der Gottesmutter und dem Jesuskind geschenkt hat. Auch in seinem langen Erwachsenenleben hat er sich diese kindliche Liebesfähigkeit bewahrt. 

Schon jetzt lade ich die Eifeler und alle anderen Interessierten ganz herzlich zur Mitfeier der Gottesdienste in Kloster Steinfeld während der Vollversammlung ein. Die Gottesdienste werden öffentlich für alle Gläubigen zugänglich sein. Auch über Streaming können sie live mitgefeiert werden.

 

Und was sollen Ihre Bischofskollegen aus den anderen Bistümern Deutschlands aus der Eifel mitnehmen?

Bischof Dieser: Schön ist es bei uns im Bistum Aachen!