Beton, Glas und Stahl

Materialwahl in der christlichen Kunst des 20. Jahrhunderts

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Lesetipp KiZ 29
Datum:
18. Juli 2017
Von:
Ruth Schlotterhose
Welche spezifischen Materialitäten Materialien offenbaren, wenn sie in modernen Sakralbauten,Bildern und Ausstattungsgegenständen eingesetzt werden, welche Qualitäten man ihnen zutraut, welche Qualitäten man ihnen abspricht, welche Qualitäten erwünscht werden, wird im vorliegenden Buch diskutiert.

Die Fragen waren Gegenstand eines Projektseminars des Instituts für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Mittels eines Fragebogens führten die Studierenden eine Befragung unter mit christlicher Kunst befassten Personen aus Klerus, Theologie, Pfarreien, Kunst und Architektur zu den Materialien von Kirchen und ihrer Ausstattung durch. Das später auf einer Tagung vorgestellte Meinungsbild war kein einhelliges. „Allgemeinverbindlich […] bleibt, dass Materialien im christlichen Sakralraum ihrem Ort, ihrer Funktion, den betroffenen Gläubigen (und Ungläubigen) gegenüber nicht gleichgültig sind,“ heißt es dazu im Vorwort. Der Leser kann sich bei der Lektüre des Buches seine eigene Meinung bilden, wenn er sich in die wissenschaftlichen Aufsätze über Beton, Stahl, Wachs, Lichteinwirkung, Leerraum oder Installation im modernen Kirchenbau vertieft. Aus unserem Bistum werden St. Fronleichnam Aachen, St. Anna Düren, die Bruder-Klaus-Kapelle in der Eifel und die Arnolduskapelle in Arnoldsweiler thematisiert.

Hans Körner, Jürgen Wiener (Hg.): Materialität des Heiligen. Materialwahl, Materialwirkung und Materialbewertung in der christlichen Kunst des 20. Jahrhunderts, 212 S., zahlreiche Abb., Klartext-Verlag, Essen 2017, Preis: 39,95 Euro