Besonderer Tag

Vier Sternsinger aus Kaldenkirchen trafen in Berlin Olaf Scholz

Sie vertraten in Berlin das Bistum Aachen: Kim Bahlke, Alina, Christin, Julia Böhm, Philipp und Paul aus Kaldenkirchen.

11. Jan. 2023

Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 02/2023 | Kathrin Albrecht

Diesen Tag werden Alina (14), Christin (13), Philipp und Paul (beide 10) wohl so schnell nicht vergessen. Die vier gehören zu den 108 Sternsingerinnen und Sternsingern, die von Bundeskanzler Olaf Scholz am 5. Januar persönlich in Berlin empfangen wurden.

Zu Hause sind sie in der katholischen Kirchengemeinde St. Clemens Kaldenkirchen, die zur GdG Nettetal gehört. Und hier sind sie auch als Sternsingerinnen und Sternsinger in verschiedenen Gruppen unterwegs. Dass sie jetzt nach Berlin fahren durften, hängt damit zusammen, dass sie sich am Sternsinger-Wettbewerb der 65. Aktion Dreikönigssingen beteiligt und beim Preisrätsel die richtige Lösung gefunden hatten. Das Losglück traf sie gleich doppelt, denn auch bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner traf es Kaldenkirchen. „Wir haben das erste Mal teilgenommen; dass es gleich klappt, da hat keiner mit gerechnet“, freut sich Julia Böhm, die die Gruppe gemeinsam mit Kim Bahlke als Betreuerin mit nach Berlin begleitet hat.

Zwei ereignisreiche Tage erlebten die vier am Mittwoch und Donnerstag in der Bundeshauptstadt. Am Mittwochmorgen ging es zuerst mit dem ICE ab Duisburg nach Berlin. Dort stand erst einmal Sigthseeing auf dem Programm: „Wir haben den Reichstag und das Brandenburger Tor besichtigt“, erzählt Alina. Sie war schon einmal in Berlin, für die übrigen drei war es eine Premiere. Im weiteren Tagesverlauf stand das Kennenlernen der übrigen 26 Gruppen aus den deutschen Bistümern und die Vorbereitung auf den Empfang auf dem Programm. „Es gab verschiedene Workshops, wie Singen oder Basteln. Außerdem haben wir einen Informationsfilm über das Partnerland Indonesien gesehen“; berichtet Christin.

Indonesien ist das diesjährige Schwerpunktland der Sternsingeraktion. Die Spenden, die die Mädchen und Jungen bundesweit sammeln, kommen vor Ort verschiedenen Projekten zugute, die sich für den Schutz und eine gewaltfreie Erziehung von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Eindrücklich war für die vier auch die Fahrt ins Bundeskanzleramt am Donnerstag, denn es ging mit Polizeibussen und Blaulicht durch die Stadt. Und dann wurde es, nach einer Stellprobe, auch gleich ernst, denn: „Wir kamen als Bistum Aachen gleich zuerst dran“, erinnert sich Alina.

Zu Hause nimmt die Gemeinde Anteil an den Erlebnissen in Berlin

Das gemeinsame Foto mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat jeder zur Erinnerung geschenkt bekommen.

Eine kurze Begegnung, ein kurzer Händedruck, dennoch hat die Begegnung Eindruck hinterlassen: „Es war cool, ihn einmal live zu sehen“, meint Alina. Ein wenig gestresst habe er gewirkt, berichten die vier außerdem. Am Morgen war Scholz noch in Rom bei der Beerdigung von Papst em. Benedikt XVI. dabei gewesen. Und vielleicht war auch er ein wenig aufgeregt, denn zum ersten Mal in seiner Amtszeit empfing der Bundeskanzler – nach zwei Jahren Corona – eine große Gruppe von Sternsingern.

Ungewohnt war für alle das mediale Interesse. „Beim Empfang waren schon eine Menge Kameras dabei“, erzählt Philipp. Sie mussten sich auch daran gewöhnen, sich selbst im Fernsehen oder auf Fotos zu sehen. Das gemeinsame Foto mit Olaf Scholz hat jeder von ihnen als Erinnerung bekommen.

Zurück in Kaldenkirchen sind die vier wieder mit ihren Gruppen unterwegs, bringen den Segen wie gewohnt von Tür zu Tür. Und werden dabei auch auf ihr Berlin-Erlebnis angesprochen, erzählt Paul. Die Gemeinde nähme Anteil, auch Pfarrer Benedikt Schnitzler habe sich sehr für die vier mitgefreut, erzählt Julia Böhm. Es wird ein Erlebnis sein, dass die vier noch lange begleiten wird. In dem Zusammenhang erinnert sich Julia Böhm an ein Gespräch mit einer Mutter, die selbst in den 1980er Jahren mit der Gemeinde Lobberich beim Sternsinger-Empfang in Berlin war. „Damals war Helmut Kohl Bundeskanzler.“