Beim Leben des Schweins

Ferkel Frieda wird in den kommenden Monaten Symbol für den Umgang mit der Schöpfung

(c) Büro der Regionen MG/HS
Datum:
20. Okt. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 43/2021 | Garnet Manecke

Bei dem Projekt „Schwein haben“ wird die Aufzucht eines Ferkels auf einem Biohof bis hin zu seiner Schlachtung mit verschiedenen Veranstaltungen begleitet. Die Kern-frage dabei ist: „Wie gehen wir mit der Schöpfung um?“ Ob die Christen ihrem göttlichen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, nachkommen, ist ein Aspekt.

Wie verträgt sich die Massentierhaltung mit christlicher Ethik? Eine der Fragen, die das Projekt stellt. (c) Büro der Regionen MG/HS
Wie verträgt sich die Massentierhaltung mit christlicher Ethik? Eine der Fragen, die das Projekt stellt.

Noch weiß Frieda nichts von ihrem Schicksal. Vier Wochen ist das Ferkel alt. Mit seinen elf Geschwistern lebt es auf dem „Stautenhof“, einer Biolandwirtschaft in Anrath. Friedas Mutter gehört zur Schweizer Landrasse, ihr Vater ist ein Duroc. Noch fühlt sich das rosa Ferkel sauwohl, es kann laufen und wühlen und mit seinen Geschwistern spielen – und zu fressen gibt es auch reichlich. Aber auch wenn das Projekt „Schwein haben“ betitelt ist: Für Frieda wird es nicht gut ausgehen. Sie wird im Juni 2022 geschlachtet. Das steht fest.
Bis dahin aber kann man den Lebensweg und die Entwicklung von Frieda online begleiten. Und noch mehr: Das Ferkel steht für das Thema, wie der Mensch mit der ihm anvertrauten Schöpfung umgeht. Deshalb beschränkt sich das Interesse nicht auf den Schweinestall, sondern es werden auch andere Themen in den Blick genommen.

Tierhaltung, Konsumverhalten, Produktions- und Arbeitsbedingungen, Landwirtschaft, Umwelt- und Schöpfungsverantwortung werden in den kommenden Monaten in verschiedenen Veranstaltungen zur Sprache kommen. Ziel sei es, Denkanstöße zum eigenen Fleischkonsum zu geben, Fehlentwicklungen aufzuzeigen, Blickwinkel zu verändern und eine eigene Haltung zum Thema zu entwickeln, sagt Elisabeth Laumanns vom Katholikenrat Mönchengladbach. Der hat das Projekt zusammen mit dem Katholikenrat Heinsberg, dem Büro der Regionen Mönchengladbach und Heinsberg sowie der KAB Diözese Aachen gestartet.

Rauchende und dampfende Schornsteine machen die Umweltverschmutzung sichtbar. (c) www.pixabay.com
Rauchende und dampfende Schornsteine machen die Umweltverschmutzung sichtbar.

Dass ein lebendes Schwein im Mittelpunkt steht, hat einen Grund: „Wir haben es gekauft, um den gesellschaftlichen Abstand zur tatsächlichen Schweinemast zu durchbrechen und Betroffenheit durch die Nähe zum Tier zu schaffen“, sagt Hans-Peter Katz, Vorsitzender des Katholikenrats der Region Mönchengladbach.

Der Auftakt für das Projekt war in der 
Citykirche Mönchengladbach, bei dem Frieda ihren Namen bekam. Bis zur Schlachtung im Juni 2022 wird es am 30. Oktober eine Exkursion zum „Stautenhof“, wo Frieda aufwächst, zum Thema biologische Landwirtschaft geben. Für Januar/Februar ist eine Fahrt zum Lehrbetrieb der Landwirtschaftsschule Haus Düsse in Bad Sassendorf geplant. Das Tierwohl ist Thema im März, um Produktionsbedingungen geht es im April. Die Schlachtung und Vermarktung des Ferkels wird Ende des kommenden Frühjahrs (Mai/Juni) stattfinden. 
Mit Friedas Tod ist das Projekt noch nicht beendet. Bis August 2022 sind Veranstaltungen geplant. Das Projekt kann im Internet unter www.projekt-schwein-haben.de verfolgt werden.

Info

Anmeldungen   Wer an der Exkursion am Samstag, 30. Oktober, Beginn 10 Uhr (eigene Anreise) teilnehmen möchte, kann sich auf der Homepage des Projekts anmelden: www.projekt-schwein-haben.de

Auskunft   bei der KAB Diözese Aachen unter Telefon 02 41/40 01 80 oder im Büro der Regionen MG/HS unter Tel. 0 21 61/98 06 33

Die KirchenZeitung   begleitet Frieda und das Projekt in regelmäßigen Abständen mit verschiedenen Themen rund um die Schöpfung.