Bäume für Zusammenhalt

Zum ersten Mal arbeiteten die Messdienerschaft St. Marien und der Pfadfinderstamm Cityscouts zusammen

Zwei Holzpflöcke halten den dünnen Stamm des jungen Baums. Messdienerschaft und Pfadfinder hatten beim Pflanzen viel Spaß. (c) Messdienerschaft St. Marien Rheydt
Zwei Holzpflöcke halten den dünnen Stamm des jungen Baums. Messdienerschaft und Pfadfinder hatten beim Pflanzen viel Spaß.
Datum:
29. Juni 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 26/2022 | Garnet Manecke

Wer in einer guten Umwelt leben will, braucht Bäume. Zum einen, weil die Pflanzen es den Menschen ermöglichen, zu atmen. Zum anderen, weil Bäume für viele Tiere Lebensräume bieten. Die Messdienergruppe von St. Marien Rheydt und der Pfadfinderstamm Cityscouts MG haben nun in Mönchengladbach gemeinsam einige Bäume gepflanzt – und sind dabei zum ersten Mal richtig miteinander in Kontakt gekommen.

Wenn rund um die Kirche St. Marien im Herzen von Rheydt die Luft in Zukunft etwas besser wird, dann haben die Passanten das den Kindern und Jugendlichen zu verdanken. Gleich vier Obstbäume pflanzten sie auf der Wiese vor dem Pfarrzentrum „Haus Emmaus“. Wenn alles so klappt wie geplant, werden die Bäume bald an heißen Tagen Schatten spenden, und bei guter Pflege dürfte man in einigen Jahren auch Früchte ernten können.

Für die Besucher und Gäste des Hauses Emmaus ist das besonders erfreulich. Denn hier finden geflüchtete Menschen und Obdachlose, Menschen, die in Armut leben, und Einsame eine Zuflucht und Ansprechpartner. Aber, bei aller Nächstenliebe, nur für die anderen haben die Messdienerinnen und -diener nicht die Ärmel hochgekrempelt und an dem sehr heißen Jugendsonntag zusammen mit den Cityscouts die Bäume in die Erde gesetzt.

„Den Standort an Haus Emmaus haben wir aus verschiedenen Gründen gewählt. Zum einen ist die Wiese groß genug dafür, es ist eine geschützte Lage und dort kommt genug Sonne hin“, sagt Jasmin Schulz, Sprecherin der Messdie-nerschaft. „Zum anderen ist unser Messdienerraum auch im Haus Emmaus, so dass wir Zugang zu der Wiese haben. Wir haben im Haus Emmaus auch alle zwei Wochen unsere Gruppenstunden mit den Kindern und halten dort mit den Leiterinnen und Leitern regelmäßig unsere Leitungsrunden ab, so dass sichergestellt ist, dass die Bäume regelmäßig bewässert und im Herbst beschnitten und geerntet werden können.“

Im Gottesdienst unter freiem Himmel spenden die Bäume irgendwann Schatten

Bei einem Gottesdienst in St. Marien wurden die Bäume vorab gesegnet. (c) Messdienerschaft St. Marien Rheydt
Bei einem Gottesdienst in St. Marien wurden die Bäume vorab gesegnet.

Auch für Gottesdienste sind die Bäume wertvoll. Bei gutem Wetter feiern die Messdienerinnen und -diener gerne Gottesdienste unter freiem Himmel. Die Bäume spenden insbesondere an sehr heißen Tagen Schatten. Bei ihrem ersten Gottesdienst aber standen die Bäume unter dem hellblauen, gefälteten Dach der Kirche 
St. Marien. Bevor sie eingepflanzt wurden, segnete Pfarrvikar Manfred Riethdorf im Jugendgottesdienst die Pflanzen. Es war der erste größere Jugendgottesdienst, den die Messdienergruppe zusammen mit Gemeindereferentin Karin Witting vorbereitet hatte. Passend zur Pflanzaktion wählten sie das Thema „Verwurzelt“ für ihren Gottesdienst.

„Wir sehen die Obstbäume auch als Symbol für unsere Gemeinschaft an, denn unserer Meinung nach haben Bäume einiges gemeinsam mit unseren Gruppen“, sagt Jasmin Schulz. „In der Gruppenstunde haben wir dazu vorher zusammen überlegt, was die Gemeinsamkeiten zwischen Bäumen und unseren Gemeinschaften sind. Um ein Beispiel zu nennen: Die Wurzeln symbolisieren für uns unseren Glauben, der uns vereint. Die Äste repräsentieren unseren Zusammenhalt als Gemeinschaft.“

Den soll es zukünftig verstärkt mit den Pfadfindern Cityscouts MG geben. Denn beim gemeinsamen Setzen der zwei Apfel- und zwei Birnenbäume wollen es die Gruppen nicht belassen. Sie könnten sich vorstellen, auch zukünftig gemeinsame Aktionen zu unternehmen. Spätestens wenn die ersten Äpfel und Birnen erntereif sind, könnte ein gemeinsames Erntedankfest mit selbstgebackenem Kuchen stattfinden. Dass ihnen aber auch schon vorher etwas einfällt, was man gemeinsam auf die Beine stellen könnte, da sind sich die Kinder und Jugendlichen ganz sicher. Und auch, dass kommende Generationen von Messdienern sich an den Bäumen erfreuen.