Bach als Lebenshilfe

Viviane Chassot führt die Musik des Thomaskantors mit dem Akkordeon zusammen

(c) Prospero Verlag
Datum:
22. Juni 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 25/2021 | Ruth Schlotterhose

Bach und Akkordeon – diese Kombination lässt leidenschaftliche Bach- und Orgelliebhaber zunächst einmal skeptisch die Stirn runzeln. 

Wer sich allerdings die CD „Pure Bach“ von Viviane Chassot zu Gemüte führt, muss zugeben, dass die Kompositionen des Thomaskantors auf dem Akkordeon durchaus ihren Reiz haben. „Was sehr für das Akkordeon als ein mögliches Instrument bei der Musik von Bach für Tasteninstrumente spricht, sind die bläserhaften Gestaltungsmöglichkeiten, die ich dank des Balgs habe. Damit und mit einer differenzierten Artikulation kann ich die Musik zum Atmen und Sprechen bringen; Dynamik und Farbenvielfalt erreiche ich durch vielfältige Registrierungsmöglichkeiten“, erklärt die Musikerin selbst.

Die Musik von Johann Sebastian Bach hat die Schweizer Akkordeonistin Viviane Chassot einst aus einer schweren persönlichen Krise herausgeführt. „Der Tod hat Bach ein Leben lang begleitet – und ich finde schon, dass diese Aspekte von Schmerz und Verlust immer auch mitklingen in seiner Musik, selbst wenn die Musik vordergründig tanzt oder es einfach nur heiter zu- und hergeht“, stellt Chassot fest.

Es lohnt sich auf jeden Fall, in die CD hineinzuhören. Ein 40-seitiges, durchgehend farbiges Booklet liefert ergänzende Informationen. 

 

Viviane Chassot: Pure Bach. Italienisches Konzert BWV 971 für Akkordeon, CD, 65:12 Min., Prospero, DDD, 2020, Preis: 19,99 Euro