Aus christlicher Perspektive

Ökumenische Andacht vor dem „Klima-Streik“ in der Citykirche Aachen

(c) Stephan Johnen
Datum:
20. Feb. 2025
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 08/2025 | Stephan Johnen

Der Erhalt der Schöpfung stand im Wahlkampf nicht allzu hoch im Kurs. „Im Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz nahm das Thema Klima 97 Sekunden einer 90-minütigen Sendung ein. Das ist eine beängstigende Entwicklung“, stimmte German Rössle von „Christians for Future“ die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ökumenischen Gebets in der Citykirche Aachen auf die spätere Teilnahme am „Klima Streik“ von Fridays for Future ein.

Die Ortsgruppe Aachen (Gruppenbild) hatte zur ökumenischen Andacht in die Citykirche eingeladen. (c) Stephan Johnen
Die Ortsgruppe Aachen (Gruppenbild) hatte zur ökumenischen Andacht in die Citykirche eingeladen.

Die Aachener Ortsgruppe von „Christians for Future“ hatte im Vorfeld der Demo zu einer Andacht eingeladen. Kurz vor der Bundestagwahl, bei der für die zukünftige Klimapolitik in Deutschland die Weichen gestellt werden, war es der Ortsgruppe wichtig, die Klimagerechtigkeitsbewegung „Fridays for Future“ mit einer christlichen Perspektive zu unterstützen.

Der Klimawandel bedrohe die Existenz des Planeten, seit Jahren beeinflussten Extremwetterereignisse die Schulbindung Millionen Kinder auf der Erde, Kriege und Gewalt prägen das Leben in vielen Ländern auf dieser Erde. „Mensch, wo bist du?“, warfen die „Christians for Future“ in den Fürbitten eine zentrale Frage auf. Statt die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen voranzutreiben gelte es, für gerechte Löhne und Würde, für Friede, Zusammenhalt und Klimaschutz einzutreten und angesichts „gezielter Falschmeldungen, Hass und Hetze“ im sozialen und politischen Miteinander mit Nachrichten und Stimmungen verantwortungsvoll umzugehen und sich für ein „buntes, diverses und vielfältiges“ Miteinander einzusetzen.

"Das Thema Klimaschutz scheint für die Politik uninteressant zu werden“, bilanzierte Anita Zucketto-Debour. „Dabei geht es um nichts Geringeres als den Erhalt unserer Lebensgrundlage.“ „Wir wollen unser Mögliches tun, um das ‚gemeinsame Haus‘ (unsere Erde) zu schützen und für unsere Enkel lebenswert zu erhalten. Gerade jetzt, wo sich die politische Diskussion mehr um Wirtschaft und Migration dreht, muss der Umweltschutz viel stärker in den Fokus gerückt werden. Das ist auch und besonders eine Verantwortung für uns Christen“, erklärten Irene und Walter Mörsch. „Zur Klimagerechtigkeit gehört auch, über Verzicht beziehungsweise Erleichterung zu sprechen. Weniger ist mehr. Es geht hier auch um Demut – die christlichen Werte helfen“, betonte Ortsgruppenmitglied Martin Spiller. 

Christians for Future

„Christians for Future“ ist ein deutschlandweiter, konfessionsübergreifender Zusammenschluss von Christinnen und Christen. Die Mitglieder wollen sich mit anderen Klimaschutzbewegungen vernetzen und Forderungen zum Klimaschutz an die Politik formulieren und vertreten. Um Zielgruppen im christlichen Raum anzusprechen und zu mobilisieren, organisiert die Ortsgruppe Aachen eigene Aktionen. Hier gibt es mehr Infos: www.christians4future-aachen.de