Aus anderer Sicht

Die Weihnachtsgeschichte kennt jeder. Der Nachwuchs der „Strippkes Trekker“ sorgt für einen frischen Touch.

(c) Wolfgang Mauritz ofm
Datum:
2. Dez. 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 32/2025 | Stephan Johnen

„Es begab sich aber zu der Zeit, …“ Direkt erkannt, oder? Die Weihnachtsgeschichte kennt jeder. „Auf diese Art wurde die Weihnachtsgeschichte aber noch nie vorgetragen“, verspricht Simon Mölders, der beim Marionettentheater „De Strippkes Trekker“ die Technik übernimmt – und derzeit auch die Musik für die Inszenierung nach Karl-Heinrich Waggerl neu komponiert. 

Das Ensemble um den Franziskaner Bruder Wolfgang Mauritz hat vor einem Jahr von den Puppenspieler-Freunden Annette und Günter Stärzl die komplette Inszenierung des Stücks geschenkt bekommen – unter der Auflage, dass es vor Heiligabend 2025 mindestens eine Aufführung gibt. Diese ist für den 9. Dezember im Kloster-Kultur-Keller angesetzt. Gerade die jüngsten Ensemblemitglieder stürzten sich auf die Aufgabe – und schnell war klar: Eins zu Eins würden die „Strippkes Trekker“ die Inszenierung nicht zeigen.

Die Marionetten und Requisiten haben die „Strippkes Trekker“ von Annette und Günter Stärzl übernommen, die ihre Inszenierung für die Zukunft in guten Händen wissen wollten. (c) Wolfgang Mauritz ofm
Die Marionetten und Requisiten haben die „Strippkes Trekker“ von Annette und Günter Stärzl übernommen, die ihre Inszenierung für die Zukunft in guten Händen wissen wollten.

„Wir haben die Struktur nicht verändert, aber beispielsweise den altertümlichen Text überarbeitet, damit er für Kinder verständlich ist. Für heutige Kinder“, erklärt der 16-jährige Jona Mölders. Statt eines Tonbandes wird künftig auch ein Erzähler „vor“ der Bühne die Weihnachtsgeschichte erzählen. Diesen Part übernimmt Bruder Wolfgang als Prinzipal des Theaters. Mit einem frischen Touch und einer komplett neu komponierten Musik hebt sich diese Woche erstmals der Vorhang. Im Jahr 2026 soll das Stück gleich mehrfach gespielt werden.

„Wenn man über Hoffnung und Mut in unserer heutigen Zeit spricht, finde ich in diesen jungen Menschen all das wieder, was wir heute so dringend brauchen. Den Mut, ein Projekt anzugehen, sich hinter die Bühne zu stellen, lernen zu wollen und Kritik anzunehmen. Man braucht sicher auch viel Mut, eine Weihnachtsgeschichte in unserer Zeit zu zeigen, da doch viel Kommerz diese Zeit bestimmt und das Eigentliche oft auf der Strecke bleibt. Wir alle haben jedoch die Hoffnung nicht aufgegeben dass die Darstellung der Geburt Christi die Herzen der Menschen erreicht“, sagt Bruder Wolfgang Mauritz.

Für einen „alten“ Puppenspieler wie Günter Stärzl müsse viel Mut dabei gewesen sein, seine Inszenierung in junge Hände abzugeben. Bruder Wolfgang: „Dieser Mut ist allerdings mit der Hoffnung gepaart, dass es weitergeht, dass junge Menschen zwar mit einer anderen Sicht an diese Geschichte herangehen, aber trotzdem diese ‚frohe Botschaft‘ weitertragen.“

Die Premiere von „Es begab sich …“ wird am Dienstag, 9. Dezember, im Palazzo Puppazzi des Kloster-Kultur-Kellers Vossenack gefeiert. Annette und Günter Stärzl werden als Ehrengäste erwartet. Mehr Infos und Tickets unter: www.kloster-kultur-keller.de.