Viele Veränderungen erwarten die Menschen in den Regionen Düren und Eifel. Die neuen Pastoralen Räume sind schon im Blick. Spürbar wird es vor Ort aber auch durch neue Gesichter. Die Pfarrer Thomas Schlütter, Josef Wolff und Axel Lautenschläger sind in neuen „Räumen“ tätig. Eine kleine Vorstellungsrunde.
Zuletzt war Domvikar Thomas Schlütter verantwortlich für die Berufungspastoral im Bistum Aachen. Neben der Leitung des Päpstlichen Werkes für geistliche Berufe und der Informationsstelle Berufe und Dienst in der Kirche war er als Subregens in der Priesterausbildung tätig und als Bischöflicher Beauftragter für den Ständigen Diakonat für die Ausbildung der Ständigen Diakone in unserem Bistum mitverantwortlich. Nun hat er seinen Dienst für die GdG Hellenthal/Schleiden in der Eifel angetreten, die mit knapp 256 Quadratkilometern die flächenmäßig größte des Bistums Aachen ist.
Bereits seit dem Sommer 2023 hat sich Thomas Schlütter in seinem neuen Tätigkeitsbereich der GdG Schleiden/Hellenthal umgesehen. Dabei hat der Kirchenmusiker, so berichtet Schlütter, mit ihm eine Tour zu allen 17 Kirchen und Kapellen unternommen. So hat sich Pfarrer Schlütter einen ersten Überblick verschafft und ist auch schon mit den Menschen vor Ort ins Gespräch gekommen. Seine Einführung als Nachfolger von Pfarrer Philipp Cuck wurde mit einer Messe am 1. Adventssonntag 2023 in der Kirche St. Anna Hellenthal gefeiert.
Was ist im neuen Arbeitsbereich besonders reizvoll?
Ich komme ursprünglich aus Niederkrüchten. Die Eifel ist für mich wie Niederrhein mit Bergen. Es sind ländliche Strukturen, die ich lieber habe als die in der Stadt. Die Natur und die Landschaft sind großartig. Da freue ich mich wirklich jedes Mal drüber. In die größte GdG von der Fläche her zu kommen, ist natürlich eine Herausforderung. Was ich reizvoll finde, ist, wie viele Ehrenamtler ich vorfinde. Darauf wird es auch ankommen. Wir hatten Freitag ein Treffen mit den Wortgottesdienstleitern. Da kommen aus dem Stand 45 Menschen zusammen, die Dienste tun und hochmotiviert sind. Jetzt ist es meine Aufgabe zu sehen, was sie brauchen, um gut arbeiten zu können, damit sie strahlen und leuchten können.
Was erwarten Sie von ihrem neuen Tätigkeitsbereich?
Es geht dabei nicht um mich. Ich bin nur der Pastor. Ich habe nicht den Masterplan. Ich kann nur mich selbst, meine Person und meine leeren Hände anbieten, die frei sind für Christus, und was die Menschen mir hineinlegen.
Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Das ist eine Frage, die ich mir eigentlich kaum stelle, eben weil es nicht um mich geht. Es geht um die Gemeinde, die Menschen und Christus. Vielleicht wünsche ich mir am ehesten Hoffnungen: Dass wir zusammenrücken, wir miteinander die Wege gut gestalten, wir Vertrauen miteinander und untereinander aufbauen und dass wir Christus und seine Botschaft in die Mitte stellen.
Zu Silvester feierte Pfarrer Axel Lautenschläger seinen Abschied in seiner bisherigen Heimat, der GdG Kreuzau-Hürtgenwald. Rund 25 Jahre lang war er in und um Hürtgenwald-Vossenack tätig, bis schließlich aus zwölf Pfarrgemeinden und zwei Kapellengemeinden die GdG Kreuzau-Hürtgenwald wuchs. „Ich kann Seelsorge nur in einem Geflecht von Beziehungen tun. Je größer die Räume werden, desto unmöglicher wird diese Aufgabe für mich“, war seine Erkenntnis, und so fiel die Entscheidung im Laufe des vergangenen Jahres, bis zu seiner Pension als priesterlicher Mitarbeiter der GdG Simmerath Dienst zu tun und dem dortigen Pfarrer Michael Stoffels zur Seite zu stehen. „Ich freue mich, dass ich so durch den Bischof von einer ganzen Bürde Verantwortung entlastet bin und mich nur noch dem zuwenden kann, was priesterliche Aufgabe bedeutet. Mit dieser Arbeit werde ich in der kommenden Osterzeit starten“, schrieb Pfarrer Lautenschläger im November-Pfarrbrief der Gemeinde St. Josef Vossenack.
Was ist im neuen Arbeitsbereich besonders reizvoll?
Ich ziehe in mein eigenes Haus nach Höfen, das ich damals als Kaplan gekauft und mir als Rückzugsort hergerichtet habe. Von dort aus arbeite ich in dem Kreis mit, der erreichbar ist. Mit dem E-Fahrrad kann ich die GdG Simmerath erreichen – das ist direkte Nachbarschaft, und ich helfe Michael Stoffels auch gerne.
Was erwarten Sie von ihrem neuen Tätigkeitsbereich?
Eingesetzt bin ich als geistlicher Mitarbeiter und freue mich, dass ich dann nur noch in der Seelsorge tätig bin und keine Verwaltungsaufgaben mehr habe – also auch an keinen Sitzungen mehr teilnehmen muss.
Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Ich freue mich auf das Luftholenkönnen. Meine Gesundheit hat im vergangenen Jahr gelitten. Im Januar begebe ich mich darum in ärztliche Behandlung. Ich nehme also erst mal eine Auszeit. Ich weiß aber noch nicht, ob ich das durchhalte (schmunzelt). Ich habe schon im Bistum Köln Dienste übernommen in Weilerswist und Umgebung. Aber Michael Stoffels darf mich auch immer fragen. Ich mag die Leute im Monschauer Lande gerne. Ich kenne sie ja schon aus meiner Kaplanzeit.
In St. Antonius Gey wurde Pfarrer Josef Wolff am 14. Januar in einem Festgottesdienst in seinen neuen Dienst eingeführt. Damit ist er auch „offiziell“ Pfarradministrator für die Pfarreien in der GdG Kreuzau-Hürtgenwald, GdG-Leiter und Vorsitzender der Verbandsvertretung des katholischen Kirchengemeindeverbandes. „Oder einfacher formuliert: Als Priester werde ich mich in der Seelsorge und in der Leitung für die katholischen Pfarreien im Bereich Kreuzau-Hürtgenwald einbringen“, schreibt Pfarrer Wolff in seinem Begrüßungsschreiben an die Gemeinde. Bis September 2022 war Josef Wolff Propst und leitender Pfarrer in Jülich, das 16 Kirchtürme unter dem Namen Pfarrei Heilig Geist vereinte. Auf eigenen Wunsch ging er in ein „Wüstenjahr“ und beschritt damit neue Wege. Zunächst ganz nah auch an den Menschen in Ausnahmesituationen, nämlich in der Bahnhofsmission in Düren und anschließend als Administrator in der GdG Grenzenlos im Aachener Nordwesten.
Was ist im neuen Arbeitsbereich besonders reizvoll?
Überschrift ist: Landschaft, die Rureifel, das Naherholungsgebiet. Wo andere Menschen Urlaub machen, darf ich Dienst tun. Das ist auf jeden Fall reizvoll. In der Gemeinde ist reizvoll, für mehr Vernetzung zu sorgen, die Zusammenarbeit aufzubauen, Menschen mehr zusammenzubringen. Aber auch die technische Vernetzung herzustellen, dass alle Pfarrbüros auf eine gemeinsame Datenbank zugreifen können. Das fehlt hier noch.
Was erwarten Sie von ihrem neuen Tätigkeitsbereich?
Eine Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen – das erwarte ich von mir, aber auch den Menschen hier vor Ort. Das Neue heißt eben auch: eine überpfarrliche Zusammenarbeit. Dazu gehört auch zu entdecken, welche Vorteile eine solche Zusammenarbeit hat – wenn auch nicht in allen Bereichen. Ich merke, dass die Menschen das auch wollen. Sie geben Gas.
Was wünschen Sie sich für das neue Jahr?
Ich wünsche mir das, was ich im Einführungsgottesdienst gesagt habe, dass die Menschen ihre Verantwortung entdecken und Freude entwickeln, Kirche zu gestalten und als Christen und Christinnen zu leben.