Auf den Spuren des Patrons

Die Gemeinde St. Bonifatius wurde 1923 gegründet – Anlass für eine Pilgerschaft im Jubiläumsjahr

Pfarrer Hans-Otto von Danwitz ist am Ziel: das Grab des heiligen Bonifatius. (c) privat
Pfarrer Hans-Otto von Danwitz ist am Ziel: das Grab des heiligen Bonifatius.
Datum:
4. Juli 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 27/2023

1923 wurde die Gemeinde St. Bonifatius im Dürener Osten begründet. Und als Namensgeber hielt der Patron Deutschlands oder besser Europas her: der heilige Bonifatius. Das war Anlass für Pfarrer Hans-Otto von Danwitz, diesem Heiligen tiefer auf die Spur zu kommen. 

In Friesland begann der englische Mönch Wynfried Bonifatius seine Missionstätigkeit. In Dokkum in Friesland wurde er mit seinen Begleitern umgebracht. Hier startete Hans-Otto von Danwitz den dreiwöchigen Pilgerweg durch Holland und den Norden Deutschlands bis nach Fulda, wo das Grab des heiligen Bonifatius ist. Und das ist nur ein Teil der Wege, die Bonifatius im 7. Jahrhundert zurückgelegt hat, um in Friesland, in Bayern, in Thüringen und in Mitteldeutschland Menschen zum christlichen Glauben zu bekehren. Der Drang, von der Botschaft Jesu aktiv Zeugnis zu geben, hielt ihn nicht länger im englischen Kloster. Er bat um die Erlaubnis, aufs Festland zu gehen, um dort missionarisch tägig zu sein.

Bonifatius verkündete von Ort zu Ort den Glauben, gründete Gemeinden und Klöster, ordnete die Kirche Europas in Diözesen und entwickelte so die strukturellen Grundlagen dessen, was heute wie selbstverständlich erscheint. Immer wieder hielt er dabei Kontakte zu den Päpsten seiner Zeit, um alles in Übereinstimmung mit Rom, sprich mit der Gesamtkirche zu vollziehen. Was ist elementar für den Glauben? Wie spenden wir die Sakramente? Was gilt moralisch für einzelne, für Eheleute, für die Amtsträger der Kirche? Er setzte sich für die Würde gerade auch der Schwachen wie der Menschen mit Behinderung ein. Ihm war die Übereinstimmung von Verkündigung und gelebtem Glauben wichtig.

Wenn die Gemeinde St. Bonifatius im Jahr 2023 ihr hundertjähriges Bestehen feiert, ist der Namenspatron eine bleibende Herausforderung für die Fragen von Glaube und Leben, Kirche und Welt heute. Ein Festprogramm für das Jubiläumsjahr stellt sich diesen Fragen: Wie leben Familien heute? Wie kann der Glaube eine Hilfe sein? Welche Formen der Glaubensverkündigung passen in das Denken, Sprechen und Leben der Menschen heute? 
Der Festgottesdienst Anfang Juni in der zur Kindertagesstätte San Pedro umgebauten Bonifatiuskirche eröffnete das Jubiläumsjahr. Jetzt folgen bis zum Ende des Jahres Aktionen der Kindertagesstätten, der Vereine und Gruppen der Gemeinde.    eb