Die neue Geschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF) in Krefeld ist ein bekanntes Gesicht. Sie kommt aus den eigenen Reihen. Martina Eckers hat seit 2008 die Verwaltungsleitung im Verein inne.
Dass sie nun die Position wechselt, sei aus einer Idee herausgekommen, berichtet sie. Nach zwei turbulenten Jahren mit drei Geschäftsführern, die nicht gepasst hätten, wie sie sagt, will die 62-Jährige nun Ruhe und Kontinuität in die Arbeit bringen. Die anstehenden Aufgaben sind anspruchsvoll.
„Wir sind lange selbst nicht darauf gekommen, diese Regelung zu handhaben“, berichtet Eckers. „Sie ist ganz plötzlich entstanden. Nach vielen Gesprächen und einer Bedenkzeit war der Wechsel perfekt. Der Verein liegt mir am sehr Herzen. Ich kann mir auch vorstellen, noch länger als bis zur Renteneintrittsgrenze zu arbeiten. Wir werden dann sehen.“
Die dringenden Themen, die sie jetzt angehen will, sind: Dem Fachkräftemange, mit dem gesamten pädagogischen
Personal wie Erzieherinnen oder Sozialpädagogen begegnen. Neben der Personalplanung auf sozialpolitische Themen wie die Flüchtlingsbewegungen reagieren. Die Digitalisierung vorantreiben, Fundraising stärker betreiben und die Außendarstellung verbessern. Dies alles stehe auf der Agenda, sagt sie. Was auch ein Thema sei: „Die zweistellige Personalkostensteigerung.“
Eckers zu laufenden Tätigkeiten: „Wir arbeiten gut mit unseren Kooperationspartnern zusammen, haben ein prima Verhältnis mit den zuständigen Leuten bei der Stadt, besonders in den Schnittstellen wie Schulamt und Jugendhilfe.“
Der SKF ist nicht nur zuständig für die Ganztagsbetreuung an zwölf Krefelder Schulen. „Jüngstes Kind“ der angeschlossenen Einrichtungen ist „Mamma Mia“, das Mutter, Vater, Kind-Clearingangebot. „Der Schwerpunkt des Clearingverfahrens liegt in der Überprüfung der Erziehungsfähigkeit der Mütter und Väter und in der Entwicklung einer zukünftigen Perspektive.“
Die Erziehungsberechtigten würden auf Basis einer 24-stündigen Betreuung angeleitet und stabilisiert, sagt die Geschäftsführerin weiter. „Wir bekommen die Familien vom Jugendamt zugewiesen und klären, ob die Kinder in den Familien bleiben können.“
Die Wohngruppe Refugium und das Mädchenwohnheim St. Irmgardis gehörten in diesen Kontext. „Sie sind allesamt stark nachgefragt.“
Was in diesen Zeiten auch wichtig sei: Die „Allgemeine Sozialberatung“ und die „Schuldner- und Insolvenzberatung“. Martina Eckers: „Die Nachfrage zum Thema Schuldnerberatung ist stark gestiegen. Bis zu einem halben Jahr kann es jetzt dauern, bis eine umfassendere Beratung angeboten werden kann.“ Die SKF-Mitarbeiter zeigten oftmals Wege auf, wie und wo es weitere Hilfen gebe.
Apropos Mitarbeiter: Es gibt 270 an der Zahl beim SKF. Hinzu kommen insgesamt 149 ehrenamtlich Tätige. Auch Männer sind gefragt. Derzeit gibt es insgesamt 35 im Verein. Was Martina Eckers positiv in die Zukunft und auf das neue Amt blicken lässt: „Wir können uns auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen. So konnten wir die turbulenten Zeiten durchstehen.“
Und was die Position der Verwaltungsleitung angeht: „Wir sind in guten Gesprächen für eine Nachfolgerin.“