Am 10. Juni beginnt mit der Vesper zur Erhebung der Heiligtümer der erste Teil der Heiligtumsfahrt Kornelimünster. Sie soll auch die offizielle Wiedereröffnung der Propsteikirche St. Kornelius nach der Sanierung der Schäden sein, die durch das Hochwasser 2021 entstanden sind.
Die Heiligtumsfahrt sei das markante Datum gewesen, auf das sie von Anfang an hingearbeitet hätten, sagt Pfarrer und Wallfahrtsleiter Andreas Möhlig. Sicherlich hätten sie auch eine alternative Lösung gefunden, doch so recht kann sich keiner, der im Ort etwas mit dem Großereignis zu tun hat, eine Wallfahrt ohne die Kirche, in der auch die Heiligtümer (Schürztuch des Letzten Abendmahls, Grab- und Schweißtuch Jesu) aufbewahrt werden, vorstellen. Eigentlich hatte Andreas Möhlig gehofft, dass die Arbeiten schon früher fertig seien.
Doch bei einem historischen Bauwerk wie St. Kornelius seien viele Stellen involviert, allen voran die Denkmalpflege. „Das ist schon eine große Leistung, da immer auf einen Nenner zu kommen.“ Den Menschen im Ort sei bewusst, was mit ihrer Kirche war.
Pilger und Besucher von außerhalb hätten das jedoch oft nicht mehr präsent und wunderten sich – das Hochwasser sei doch schon anderthalb Jahre her.
Aktuell braucht es noch etwas Fantasie, sich hier die feierliche Eröffnung mit Bischof vorzustellen. Noch steht überall Werkzeug, sind die Spuren der Flut gut zu erkennen, wie am Altar der Korneliuskapelle, wo man sieht, was Feuchtigkeit und anschließende Trocknung Holz und Putz angetan haben. Vieles ist in den vergangenen Monaten aber auch schon geschafft worden. So ist inzwischen ein großer Teil der Kirchenbänke, bei denen eine Sanierung möglich war, wieder zurück in der Kirche und wartet unter Planen abgedeckt auf den Einsatz. Das historische Chorgestühl ist bereits wieder instandgesetzt. Die Podeststufen des Hauptaltars sind in Arbeit, die Malerarbeiten der Wände sind in Planung.
Ein Unsicherheitsfaktor ist die Orgel. Sie wurde direkt nach der Flut eingehaust, um sie vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen, und wird als letztes ausgepackt, damit die Arbeiten in der Kirche ihr nichts anhaben können, wie Andreas Möhlig berichtet. In welchem Zustand sie dann sei, müssten sie sehen. „Wäre schade, wenn sie nicht spielbar wäre. Orgelmusik gehört zur Heiligtumsfahrt dazu.“
Er und Stephanie Berrer, die die Planung mit ihm koordiniert, üben sich weiter in Zuversicht, dass sie dafür keinen Plan B benötigen. Wenn im Juni vielleicht auch noch nicht alles fertig ist, so hoffen sie, dann wenigstens so weit zu sein, dass Veranstaltungen in der Kirche möglich sind. Notfalls mit ein wenig Improvisation.