Anna kommt zu Besuch

Ein Streicheln, Lachen vor Freude oder Tränen des Schmerzes – die Reliquie der Heiligen berührt die Menschen

Während der Oktav war das Anna-Haupt sozusagen „op jöck“. (c) Stephan Johnen
Während der Oktav war das Anna-Haupt sozusagen „op jöck“.
Datum:
15. Aug. 2025
Von:
Aus der Kirchenzeitung, Ausgabe 24/2025 | Stephan Johnen

Die Wallfahrt zur Heiligen Mutter Anna hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Doch umso wichtiger ist es für Gemeindereferentin Antje Stevkov aus St. Lukas, dass sich auch Anna während der Oktav auf den Weg macht, zu Besuch kommt – sei es in Senioreneinrichtungen oder Werkstätten und Wohngruppen für Menschen mit Handicap.

 „Kirche ist mehr als ein Gebäude. Kirche geht dorthin, wo die Menschen sind“, sagt Gemeindereferentin Antje Stevkov. Also macht sich die Heilige Anna jedes Jahr aufs Neue auf den Weg zu denen, die nicht selbst als Pilger in die Annakirche kommen können.

Diese Wortgottesdienste und Andachten werden im wahrsten Sinne des Wortes vor allem durch das Ehrenamt getragen. „Ich habe innerhalb der Woche festgestellt, dass das Reliquiar sehr schwer ist“, sagt Helga Conzen schmunzelnd, die zum ersten Mal ehrenamtlich diese Rundreise durch die Region begleitet hat und stets den Menschen das Anna-Haupt zur Verehrung reichte, begleitet von der ebenfalls ehrenamtlich tätigen Rita Gröber und Gemeindereferentin Antje Stevkov.

Was nach der Oktav jedoch schwerer wog als das Reliquiar und der damit verbundene Muskelkater sind die mit den Begegnungen verbundenen Reaktionen der Menschen. „Vom Lachen bis zu Tränen des Schmerzes war alles dabei“, sagt Helga Conzen. Mitunter gab es hoch emotionale, freudige und traurig stimmende Augenblicke. „Es gibt keine Worte, das alles zu beschreiben. Aber ich habe gespürt, wie wichtig es ist, dass dieses Angebot stattfindet“, sagt die ehrenamtliche Helferin.

„Die Menschen, die die Anna berühren, sind berührt. Und das berührt auch uns“, bringt Antje Stevkov ihre Erfahrungen auf den Punkt. Die „Besuche“ der Heiligen Mutter Anna sind für sie ein wichtiger Teil der Seelsorge für Senioren und der diakonischen Pastoral.  

Das Annahaupt kommt "op Jöck"

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