Am Leben teilhaben lassen

Die Seniorenberatung der Malteser in Richterich unterstützt Menschen im Alter und ihre Angehörigen

Neu im Angebot der Seniorenberatung ist die Bücherei mit Materialien zum Thema „Demenz“. (c) Andrea Thomas
Neu im Angebot der Seniorenberatung ist die Bücherei mit Materialien zum Thema „Demenz“.
Datum:
27. Feb. 2018
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 09/2018 | Andrea Thomas
Gutes Leben im Alter, möglichst in vertrauter Umgebung und gut versorgt, das wünscht sich wohl jeder. Doch das stellt sowohl die Senioren selbst als auch ihre Angehörigen vor so manche Herausforderung.

Die Seniorenberatung des Malteser Hilfsdienstes in Aachen-Nordwest unterstützt und begleitet sie dabei mit einem vielfältigen Angebot. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema „Demenz“. Gerade mit dieser lebensverändernden Diagnose wollte das Team um Leiterin und Koordinatorin Ute Offermann-Wilden niemanden alleine lassen, weshalb das Angebot für diese Zielgruppe nun einen weiteren Baustein erhalten hat. Die Seniorenberatung hat eine kleine Bücherei zum Thema Demenz eingerichtet. „Dazu gibt es in der Bevölkerung nach wie vor einen hohen Informationsbedarf“, wie Ute Offermann-Wilden erklärt.

Rund 120 Bücher sowie weitere Materialien zur Aktivierung von Menschen mit Demenz stehen allen Interessierten ab sofort zur Verfügung und können gegen ein kleines Pfand ausgeliehen werden. Geöffnet ist die Bücherei immer zu den Bürozeiten der Seniorenberatung. Möglich wurde das Angebot unter anderem durch die finanzielle Unterstützung der Bezirksvertretung Richterich und der Stiftung Lebendige Gemeinde St. Martinus Richterich. Hier im Pfarrheim ist die Seniorenberatung auch „zu Hause“. Die Akzeptanz ist gut, seit der Eröffnung vor drei Jahren ist die Zahl der Ratsuchenden aus den Stadtteilen Richterich, Horbach, Laurensberg und Vetschau stetig gestiegen. Zu den regelmäßigen Angeboten gehören das „Café Malta“, montags von 14.30 bis 17 Uhr, sowie der Creativ-Treff, dienstags 10 bis 12 Uhr, für Menschen mit einer demenziellen Veränderung sowie ein Trommelangebot für Menschen mit und ohne Demenz, freitags von 18.30 bis 19.30 Uhr.

Jeweils zwei Mal im Monat trifft sich ein Stammtisch für Angehörige von Menschen mit Demenz sowie ein Literaturkreis in den Räumen der Malteser im Richtericher Pfarrheim. Außerdem bietet die Seniorenberatung regelmäßig Informationsveranstaltungen zur Versorgung im Alter sowie einen ehrenamtlichen Begleitungs- und Entlastungsdienst für Menschen mit demenzieller Veränderung und ihre Angehörigen. Gut 30 Ehrenamtliche, vom Studenten bis zu über 60-Jährigen, 17 davon mit Ausbildung zum Demenzbegleiter, stellen dafür ihre Zeit zur Verfügung. Ein Dienst an der Gesellschaft, von dem beide Seiten profitieren. „Gerade die Demenzgruppen bewirken viel Positives. Wir holen unsere Gäste aus ihrer Welt, in die sie sich zurückziehen, heraus und lassen sie am Leben teilhaben“, sagt Ute Offermann-Wilden. Das gebe den Menschen mit Demenz ein Stück Selbstbestimmung und Würde zurück, und das wiederum tue auch den Ehrenamtlichen gut.

 

Vertraute Dinge aktivieren wie Äpfel schälen oder gemeinsam singen

„Wir haben eine Dame, die kaum noch spricht, aber sie singt“, erzählt Ursel Ro-the, eine der Ehrenamtlichen. Singen helfe sehr, ähnlich wie vertraute Handgriffe (zum Beispiel Äpfel schälen) oder auch tanzen. Dinge, die die Begleiter daher auch bei den Treffen immer wieder mit einbinden. Auch gebastelt wird regelmäßig, zur Dekoration der Räume der Seniorenberatung und zum Mitnehmen für zu Hause. Die Gruppen sind so gut nachgefragt, dass es inzwischen eine Warteliste und die Überlegung gibt, eine weitere Gruppe anzubieten.

 

Kontakt

Ute Offermann-Wilden, Tel. 02 41/99 73 84 00, E-Mail: ute.offermann-wilden@malteser.org, Bürozeiten: Mo 9.30–12 Uhr und Do 15–17 Uhr, Auskunft: www.malteser-aachen.de.

In den Gruppen  für Menschen mit Demenz steht das gemeinsame Tun im Mittelpunkt, zum Beispiel Weckmänner backen. (c) Ute Offermann-Wilden