Das Alter als Zeit bisher nicht ausgeschöpfter Möglichkeiten – darauf hoffen viele, wenn sie an ihr Altwerden denken.
Darauf setzt auch die Werbung, wenn sie ältere Menschen nach dem bewertet, was sie können. Ehrlicherweise wird der eine oder die andere zugeben müssen, dass sie selbst nach gleichem Muster verfährt. Wir schätzen nicht, was wir sind oder auf dem Weg durch unser Leben geworden sind, sondern eher das, was wir noch zu leisten vermögen.
Was aber, wenn das Altsein dann da ist und wir plötzlich feststellen müssen, dass wir gezwungen sind, unser Leben im Schwinden der Kräfte anders zu gestalten?
Dass selbst dann das Leben noch als ein Werden und nicht als ein bloßes Vergehen erfahren werden kann, zeigt der Theologe Gerhard Sauter. In dem vorliegenden Buch öffnet er den Blick für ein theologisches Verständnis des Alters als Zeit vor Gott und mit Gott und auf Gott hin. Er zeigt, welches Versprechen darin liegt, wenn Menschen ihrer Vergänglichkeit vor Gott innewerden und sich darauf einzulassen vermögen, dass die Geschichte, die sie in sich tragen, nicht zu Ende ist und in Gottes Gedenken aufgehoben sein wird. So kann das Altern wirklich gelebt und muss nicht nur durchgestanden werden. Ein Buch fü̈r alle, die ihrem Altwerden mit mehr Gelassenheit begegnen möchten. pr/sl
Gerhard Sauter: Beseeltes Alter. Über Hoffnung und Zuversicht im Spätherbst des Lebens, 192 S., 13,5 x 21,5 cm, gebunden, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2021, Preis: 20,– Euro