Alles unter einem Dach

Das Pfarrzentrum St. Nikolaus Uerdingen ist fertig und bietet viel Platz für das Leben in der Pfarrei

Pfarrer Christoph Zettner öffnet die Tür zum neuen Pfarrzentrum. (c) Dirk Jochmann
Pfarrer Christoph Zettner öffnet die Tür zum neuen Pfarrzentrum.
Datum:
6. Apr. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 14/2022 | Chrismie Fehrmann

Der Weg kann nicht kürzer sein: Die Gläubigen müssen nach der Messe in St. Peter Uerdingen nur die Fußgängerzone überqueren und schon stehen sie an den großen Glastüren des neuen Pfarrzentrums St. Nikolaus. Dort sollen im Eingangsbereich ein Café als Treffpunkt für alle Interessierten und im Innern viele Angebote für die Gemeindemitglieder entstehen. Frisch sanierte 700 Quadratmeter stehen hierfür bereit. Wenn die Inzidenzzahlen fallen, steigt die Einweihungsfeier.

Das Haus, das sich auf der kompletten Länge zwischen Oberstraße 10 und Untere Mühlengasse erstreckt, hat zwei Eingänge, wurde kernsaniert und hell und großzügig gestaltet. Die kirchliche Arbeit läuft schon, allerdings im kleinen Corona-Rahmen. „Die Lage direkt gegenüber unserer Kirche St. Peter ist ideal und war uns wichtig“, sagt Pfarrer Christoph Zettner. „Wir haben das Haus gekauft.“ Bisher habe der Gemeindesaal ein Stück weiter an der Oberstraße 40 gelegen. „Auf dem Weg dorthin haben wir nach der Messe manchen Gläubigen ,verloren‘. Sie gingen dann oft nach Hause“, weiß der Geistliche und betont: „Neben dem neuen Pfarrsaal hier haben wir noch einen in St. Margareta in Linn und einen weiteren in der ökumenischen Pius-Lukas-Kirche in Gartenstadt.“

Das Gebäude Oberstraße 40 zu sanieren, wäre zu aufwendig und zu teuer gewesen, berichtet er weiter. „Wir haben es verkauft. Die Räume des früheren Pfarrbüros an der Burgstraße 5a wurden hingegen an das Kolpinghaus vermietet.“ Dort könnten sich maximal sechs junge Frauen und Männer zwischen 18 und 27 Jahren verselbstständigen und den ersten Schritt auf dem Weg in eine eigene Wohnung machen.

An der Oberstraße 10 befindet sich jetzt alles unter einem Dach. Dafür musste so gut wie alles erneuert werden: „Heizung, Elektroanlagen, Fußböden, Fenster, Türen und der Sanitärbereich. Der langgestreckte Bau mit den zwei Eingängen ist zur Oberstraße hin zweigeschossig und besitzt oben weitere Büros. An der Oberen Mühlengasse gibt es nur das Erdgeschoss, dafür 20 Parkplätze vor der Tür.

Durch die nun teilweise gläserne Decke des Erdgeschosses fällt viel Licht. Davon profitieren auch die einzelnen Büros, die Wände aus größtenteils transparentem Glas haben. Besonders schön ist das Atrium mit der Statue des heiligen Petrus. Es besitzt beinahe Gartencharakter. Gartenmöbel folgen noch im neuen Treffpunkt und Gesprächsraum. Hier ist die gläserne Decke teilweise offen gestaltet und lässt frische Luft ein, ist aber mit Gittern gut gesichert.
200 Quadratmeter groß ist der Gemeindesaal. Dort steht ein Flügel, der gespendet worden ist. „Wir haben hier beispielsweise bereits die kleine Veranstaltung ,Advent im Barock‘ durchgeführt. Unser Organist, Daniel Schaaf, hat gespielt, ich habe Texte gele- sen.“ Es gibt weitere kleinere Räume für Sitzungen und Gruppenarbeit, Küche und Büros. „Das Gebäude hat eine wechselvolle Vergangenheit“, berichtet der Pfarrer. „Es beherbergte das Stadttheater, als die kulturelle Einrichtung in Stadtmitte während des Zweiten Weltkrieges beschädigt war. Dann diente es als Kino und zum Schluss als Lebensmittelmarkt und Sonnenstudio. Keine Frage, da musste viel saniert werden.“

Pfarrer Zettner freut sich nun auf die ungehinderte Arbeit nach Corona mit Treffen der Gesamtpfarrei mit Festen und Basaren. „Es wird ein Haus für Arbeits- und Bastelgruppen sein. Dort geht es zum monatlichen Mittagstisch für Bedürftige, zur Kleiderkammer im Keller oder eben zum Café, das sich im Eingangsbereich etablieren soll.“ Es dient der Arbeit für und mit Jugendlichen und Senioren und nicht zuletzt Gesprächen mit dem Geistlichen.