Mit „Der Teufel in der Flasche“ ist Günter Krieger seinem Genre treu geblieben. Zwar beginnt seine Geschichte im nordhessischen Fritzlar, doch finden die aufregendsten Szenen bei der Heiligtumsfahrt in Aachen und damit doch im Rheinland statt.
Die vorliegende Erzählung ist eine Adaption von Friedrich de la Motte Fouqués „Geschichte vom Galgenmännlein“, die erstmals 1810 erschien. Gekonnt verbindet Günter Krieger Dichtung und Wahrheit miteinander, wenn er schildert, wie Henriette, eine junge Frau aus dem 17. Jahrhundert, eine Wallfahrt nach Aachen unternimmt. Ihr Begleiter hat für Ruhm und Reichtum seine Seele dem Teufel verkauft, doch schlägt er dem Satan letztendlich ein Schnippchen. Nichts anderes war zu erwarten, ist Aachen doch schon immer ein schlechtes Pflaster für den Teufel gewesen. Dennoch bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend.
Wie nebenbei lernt der Leser etwas über die damalige Zeit, „als um Seelen gerungen wurde wie heute um Wählerstimmen“ (G. Krieger,) und über die Praxis des Jesuitentheaters. Zuletzt gibt es eine Kurzinformation zur Aachenfahrt in Mittelalter und früher Neuzeit. „Der Teufel in der Flasche“ – ein Muss für jeden, der nach Aachen pilgert.
Günter Krieger: Der Teufel in der Flasche. Eine Erzählung zur Aachener Heiligtumsfahrt von 1643, mit Illustrationen von Franz-Josef Kochs, 102 S., 13 x 21 cm, Paperback, Grenzecho-Verlag, Eupen 2023, Preis: 15,– Euro