31 Religionslehrerinnen und -lehrer erhalten kirchliche Beauftragung

Bischof Dr. Helmut Dieser hebt Bedeutung des Schulfaches Religion hervor

(c) Bistum Aachen/Christian van ‘t Hoen
Datum:
28. März 2024
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 13/2024

31 Religionslehrerinnen und -lehrer haben im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes im Aachener Dom die kirchliche Beauftragung zur Erteilung des katholischen Religionsunterrichtes erhalten. 

Bischof Dr. Helmut Dieser hob in seiner Predigt die Bedeutung des Schulfaches Religion hervor. Religionsunterricht spielt auch in der jüngsten Kirchenmitglied- schaftsuntersuchung eine Rolle. Denn mehr noch als die Erfahrungen bei der Erstkommunion oder Firmung gaben 52 Prozent der Befragten an, dass der Religionsunterricht bei der Verbreitung des Glaubens sehr wichtig ist. Zwei Faktoren für den Unterricht treten dabei besonders zum Vorschein: Pluralität und Positionalität. Pluralität und Vielfalt bedeuten, unterschiedliche Meinungen zu religiösen Fragen frei zu diskutieren, unterschiedliche Religionen und Weltanschauungen zu behandeln, mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen unterschiedlicher Religion und Kultur.

Mit dieser Pluralität korrespondiert auch die Positionalität im Religionsunterricht, sprich die eigene Position und Haltung der Lehrerin oder des Lehrers zu religiösen Fragen werden deutlich. Nur so entfaltet sich eine Wirksamkeit. Eine eben solche Haltung wünscht sich der Aachener Bischof von den neu beauftragten Religionslehrern. „Ich freue mich, dass Sie heute ihre Missio Canonica in Empfang nehmen und sich an der Schule für die Sache des Glaubens und der Kirche allein dadurch schon positionieren werden. Und ich wünsche mir, dass Sie dafür Unterstützung erfahren und Vernetzung“, betonte er in seiner Predigt. 
Die Abteilung Erziehung und Schule des Bischöflichen Generalvikariats hatte für die Lehrerinnen und Lehrer wieder ein abwechslungsreiches Programm mit reichlich Gelegenheit zum Austausch zusammengestellt.

„Wie in den Ergebnissen des ‚Heute bei dir‘-Prozesses betont wird, gilt der konfessionelle Religionsunterricht für viele Kinder und Jugendliche oft als einziger Ort, um mit dem christlichen Glauben und den damit verbundenen Werten explizit und reflektiert in Berührung zu kommen. Somit leistet er seinen Beitrag zu einem gelingendem Gemeinschaftsleben in Schule und Gesellschaft, er bietet christliche Werte an und erzieht zum offenen Diskurs mit anderen Religionen und Weltanschauungen. Den Religionslehrern kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu“, betont Carsten Gier, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat.

Kirchliche Sendung 

Der feststehende Begriff für die kirchliche Lehrbeauftragung, die die neuen Religionslehrerinnen und Religionslehrer aus den Händen des Bischofs empfangen, lautet „Missio canonica“ – „Kirchliche Sendung“. Denn die Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind durch den Bischof gesandt, im Raum der Schule den christlichen Glauben in Gemeinschaft mit der Kirche zu vermitteln. Zudem erfüllen sie ihren Dienst mit staatlicher Unterrichtsbefähigung und als Bedienstete des Landes Nordrhein-Westfalen bzw. eines anderen staatlich anerkannten Schulträgers. Grundlage für ihre Anstellung ist in der Regel die Staatsprüfung für ein Lehramt und in jedem Falle die Kirchliche Bevollmächtigung.

Enorme Verantwortung

Im Bistum Aachen unterrichten mit dieser Bevollmächtigung 3000 Lehrerinnen und Lehrer Tag für Tag knapp 150 000 Schülerinnen und Schüler an ungefähr 700 Schulen im Fach Katholische Religionslehre. Indem diese Lehrerinnen und Lehrer dadurch an der Erfüllung des ganzheitlich ausgerichteten Bildungsauftrages der Schulen mitwirken, leisten sie einen maßgeblichen Dienst an der Gesellschaft.