1300 Kilometer durch die Bistumsregionen

Die kolumbianische Delegation wird nicht nur an den Heiligtumsfahrten teilnehmen

Zeit für Begegnung in den Regionen im Bistum Aachen sind für die kolumbianische Delegation geplant. (c) Privat
Zeit für Begegnung in den Regionen im Bistum Aachen sind für die kolumbianische Delegation geplant.
Datum:
15. Mai 2023
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 20/2023

„Dass Gäste aus dem kolumbianischen Partnerland zur Heiligtumsfahrt kommen, hat lange Tradition“, sagt Thomas Hoogen, Referent für weltkirchliche Aufgaben im Bistum Aachen. Es freut ihn besonders, dass nun zum zweiten Mal zusätzlich zu den entsandten Bischöfen aus Kolumbien auch eine 16-köpfige Delegation dabei sein wird.

Nachdem im Frühjahr 2022 das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft mit dem Bistum Aachen in Kolumbien mit einer Pilgerreise des Aachener Friedenskreuzes begangen wurde, steht aus demselben Anlass der Besuch von kolumbianischen Pilgern zu den 
Heiligtumsfahrten im Bistum Aachen bevor. Bereits am 26. Mai werden acht Frauen und acht Männer im Alter zwischen 27 und 70 Jahren erwartet.

Jede der 14 Kirchenprovinzen in Kolumbien hat einen „Delegierten“ aus den vielfältigen Bereichen von Seelsorge gestellt: von der Gefängnisseelsorge über Kleinkindpastoral bis zu Flüchtlingsarbeit. „Das ist ein wichtiges Thema wegen der venezolanischen Flüchtlinge und der Binnenflüchtlinge im eigenen Land“, erläutert Thomas Hoogen. Zu den Ausgewählten gehören etwa drei Priester und ein Laie, zwei Ordensfrauen und zwei Diakone sowie ein Seminarist.

Sie werden nicht nur an den Feierlichkeiten teilnehmen, sondern auch das Bistum Aachen erkunden und reichlich Gelegenheit zur Begegnung haben. In den 19 Tagen ihres Aufenthalts sind Besuche in allen acht Bistumsregionen geplant, die die Vielfalt des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens zwischen Rhein und Maas, zwischen Kempen und Kall erfahrbar machen sollen. Neben dem Programm für die Gesamtgruppe werden jeweils zwei der kolumbianischen Gäste am zweiten Besuchswochenende eine der acht Bistumsregionen besuchen. Sie werden von Menschen in Aachen-Brand, Blankenheim, Düren, Herzogenrath, Krefeld-Hüls, Mönchengladbach, Nettetal-Lobberich und Waldfeucht-Haaren empfangen und ein wenig durch die jeweilige Region geführt. Die etwa 1300 Kilometer, die die Pilgergruppe per Bus, Bahn und zu Fuß zurücklegen wird, sind im Vergleich zu den 18000 Kilometern der beiden Flugstrecken der deutlich kleinere Teil, aber „es wird eine sehr intensive Zeit”, ist Thomas Hoogen überzeugt.

Kardinal Rubén Salazar Gomez bei der Inbesitznahme seines Ehrendomherrnplatzes 2014. (c) Bistum Aachen/Andreas Steindl
Kardinal Rubén Salazar Gomez bei der Inbesitznahme seines Ehrendomherrnplatzes 2014.

Koordiniert worden ist die Vorbereitung von der vom Bistum Aachen entsandten Fachkraft Claudia Witgens, deren Aufgabe unter anderem die Weiterentwicklung der Partnerschaftsarbeit in Kolumbien ist. Sie wird die Gruppe ebenso nach Deutschland begleiten wie Padre Manuel Vega, der von der Kolumbianischen Bischofskonferenz beauftragte Kontaktmann für die Partnerschaft mit Aachen.

Zur Aachener Heiligtumsfahrt werden außerdem drei kolumbianische Bischöfe nach Aachen kommen, von denen der als offizieller Vertreter entsandte Erzbischof von Popayán und 
stellvertretende Vorsitzende der Kolumbianischen Bischofskonferenz Omar Alberto Sánchez Cubillos am 12. Juni den Hauptpilgergottesdienst um 11 Uhr auf dem Katschhof zelebrieren wird.

Während der Heiligtumsfahrten wird außerdem der kolumbianische Künstler Freddy Sánchez Caballero aus Medellin zu Gast sein und in Mönchengladbach und Aachen seine Bilder ausstellen (siehe gegenüberliegende Seite). Er kommt aus Chocó, der Pazifikregion von Kolumbien, die sehr reich an Wald und Wasser, an Biodiversität und Bodenschätzen ist und damit eine der am meisten von Gewalt betroffenen Regionen.