Am 5. Mai 1923 wurde im thüringischen Apolda die größte und berühmteste Glocke des Kölner Domes, die Petersglocke, gegossen. Ihr ist die diesjährige Sommerausstellung des Kölner Domforums und der Kölner Dombauhütte gewidmet.
Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Historischen Archiv des Erzbistums Köln und ist noch bis zum 6. August 2023 im Foyer des Domforums zu sehen. Auf vier reich bebilderten Stelen wird über die Vorgeschichte der Glocke, ihre Entstehungsgeschichte und deren historischen Hintergrund sowie über das weitere Schicksal des „Dicken Pitters“ informiert.
Die Petersglocke entstand als Ersatz für die 1874 gegossene Kaiserglocke, die während des Ersten Weltkrieges 1918 für Rüstungszwecke zerstört worden war. Gegossen in der Glockengießerei von Heinrich Ulrich in Apolda, gelangte sie erst im November 1924 nach Köln, da man aufgrund der Ruhrbesetzung eine Beschlagnahmung der Glocke für Reparationszahlungen befürchtete. Der historische Hintergrund des verlorenen Weltkrieges und der Rheinlandbesetzung spiegelt sich unter anderem auch in den Inschriften der Glocke, die nach Wunsch des damaligen Kölner Erzbischofs Kardinal Joseph Schulte „ein Sinnbild […] von des Deutschen Reiches Einheit und zugleich Symbol des langersehnten endlichen Friedens und der Völkerversöhnung“ werden sollte.
Die Ausstellung „St. Peter bin ich genannt – 100 Jahre Petersglocke“ ist bis zum 6. August 2023 zu sehen im Domforum, Domkloster 3, 50667 Köln, www.domforum.de, geöffnet montags bis samstags 9.30–17 Uhr, sonn- und feiertags 13–17 Uhr.