„Verrückte Sachen ausprobieren können“

Ralf Arnolds ist neuer Referent für kirchliche Jugendarbeit der Regionen Düren und Eifel

Gelassen und andererseits entschlossen, sich neuen Herausforderungen zu stellen: Ralf Arnolds, neuer Referent für kirchliche Jugendarbeit der Regionen Düren und Eifel. (c) Gerd Felder
Gelassen und andererseits entschlossen, sich neuen Herausforderungen zu stellen: Ralf Arnolds, neuer Referent für kirchliche Jugendarbeit der Regionen Düren und Eifel.
Datum:
22. Juni 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 25/2021 | Gerd Felder

Er ruht ganz in sich, und doch ist sein Feuer, seine Begeisterungsfähigkeit für die Jugendarbeit und den Glauben deutlich zu spüren. Die Jugend nicht gläubig? Über solch ein Klischee zeigt Ralf Arnolds sich empört. „Die Jugendlichen sind gläubig und hochspirituell, aber auf ihre besondere Art und Weise“, stellt er mit Nachdruck klar. 

„Die Herausforderung besteht darin, wach dafür zu sein, was Jugendspiritualität ausmacht und was Jugendarbeit im Wesentlichen heißt.“ Der neue Referent für kirchliche Jugendarbeit der Regionen Düren und Eifel, der Gelassenheit, Überzeugungskraft und Offenheit in seiner Person vereint, lässt keinen Zweifel daran, dass er entschlossen ist, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Ralf Arnolds, 1974 in Erkelenz geboren, wurde auf klassisch-katholische Weise sozialisiert: Er besuchte die katholische Grundschule, war Messdiener und Jugendgruppenleiter. 1994 legte er am Erkelenzer Cusanus-Gymnasium das Abitur ab und absolvierte danach seinen Zivildienst in einer Mönchengladbacher Einrichtung für Menschen mit Behinderungen. Ein Studium der Sozialarbeit an der Hochschule Düsseldorf schloss sich von 1995 bis 1999 an. Im Anerkennungsjahr wurde sein Interesse für die kirchliche Jugendarbeit weiter geweckt; ehrenamtlich begleitete er Ferienmaßnahmen und eine teil-offene Tür (TOT). Noch während des Anerkennungsjahres übernahm er die Leitung der Jugendfreizeitstätte St. Michael in Mönchengladbach-Holt, die er letztlich bis 2011 innehatte. „Eine tolle Zeit!“, schwärmt er noch heute im Rückblick. 

Danach orientierte Arnolds sich neu und begleitete junge Menschen, die sich im Rahmen eines Freiwilligendienstes im Bistum Aachen engagierten. 2019 übernahm er eine Projektstelle für neue Trägerschaftsformen der Jugendarbeit beim Bistum Aachen. Anfang Mai dieses Jahres trat er seine neue Stelle als Referent für kirchliche Jugendarbeit im Büro der Regionen Düren und Eifel an.

Der geschiedene Vater von zwei Kindern, der im ostbelgischen Gemmenich glücklich liiert wohnt („wenn ich dort morgens in der Bäckerei mein Baguette kaufe, fühlt sich das wie Urlaub an“), betrachtet es als Ziele der Jugendarbeit, jungen Menschen zu ermöglichen, sich zu verwirklichen, Gemeinschaft und Abenteuer zu erleben und „verrückte Sachen“ ausprobieren zu können. „Das mögen Schlagworte sein, aber sie sind sinnstiftend“, betont Arnolds. „Wenn Kinder und Jugendliche sich selbst als partizipierend erleben, dann ist unsere Arbeit gelungen.“ Düren ist für ihn kein völlig neues Pflaster, war er doch bereits in der Vergangenheit Trägervertreter für die Pfarrei St. Lukas und die GdG St. Franziskus (Düren-Nord) und hat von daher bereits viele Kontakte in die Kommune und in die kirchlichen Gremien hinein, von denen er künftig profitieren kann. Die Eifel ist als Arbeitsbereich für ihn dagegen Neuland.

Arnolds ist sich im Klaren darüber, dass seine neue Stelle ganz unterschiedliche Aufgaben und Anforderungen mit sich bringt: Der „Neue“ leitet den Fachbereich kirchliche Jugendarbeit mit den Jugendseelsorgern und Jugendbeauftragten der beiden Regionen Düren und Eifel. Dazu gehören die Fachberatung und Fachaufsicht gegenüber den Trägern der offenen Jugendeinrichtungen ebenso wie die Rolle des Ansprechpartners für die verbandliche Jugendarbeit und nicht zuletzt die politische Vertretungsarbeit in verschiedenen Gremien. Darüber hinaus will er aber auch operativ tätig werden, so etwa beim Projekt „Der Weltveränderer“, bei dem es um Bildung für nachhaltige Entwicklung geht, oder mit der digitalen Jugendplattform „Dein: Nexus“.

„Wir werden auch neue Projekte anvisieren“, verspricht der ebenso joviale wie tatkräftige Arnolds. „So würde ich zum Beispiel im Jahr 2022 gern mit Jugendlichen segeln gehen und dabei spirituelle Erfahrungen mit ihnen machen.“ Und daran lässt er keinen Zweifel: Die Regionen Düren und Eifel „mit ihren vielen Projekten, Ideen und wunderbaren Trägern“ sind aus seiner Sicht ein lebendiger Ort für kirchliche Jugendarbeit. „Ich werde die Unruhe, die es zuletzt auch gegeben hat, ernst nehmen und dafür Sorge tragen, dass ich mit allen Gremien und Ehrenamtlichen in einen guten Kontakt komme und dass wir eine gemeinsame Basis für eine erfolgreiche Jugendarbeit finden“, kündigt Arnolds an.