Unter Menschen

In Krefeld-Traar eröffnete die neue Tagespflege Maria Schutz

Bis zu 12 Menschen aus Traar, Uerdingen oder Verberg begegnen sich täglich in der neuen Tagespflege Maria Schutz. (c) Dirk Jochmann
Bis zu 12 Menschen aus Traar, Uerdingen oder Verberg begegnen sich täglich in der neuen Tagespflege Maria Schutz.
Datum:
1. Juni 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 22/2022 | Chrismie Fehrmann

An diesem sonnigen Morgen spaziert eine kleine Gruppe Senioren geruhsam durch die Natur. Zurück im Haus, begrüßt sie Therapiehund Emma und holt sich Streicheleinheiten ab. Unterhaltsame Spiele folgen bis zum gemeinsamen Mittagessen. Das alles genießen die älteren Mitbürger, die die neue Tagespflege der Caritas besuchen. So sitzen sie nicht einsam zu Hause, sondern verbringen Zeit mit Gleichgesinnten.

Mit einer kleinen ökumenischen Feier weihten Pfarrerin Angelika von Leliwa und Pfarrer Heinz Herpers, gemeinsam mit Nina Dentges- Kapur und Ralf Omsels die neuen Räume ein. (c) Dirk Jochmann
Mit einer kleinen ökumenischen Feier weihten Pfarrerin Angelika von Leliwa und Pfarrer Heinz Herpers, gemeinsam mit Nina Dentges- Kapur und Ralf Omsels die neuen Räume ein.

Der rund drei Millionen Euro teure und 580 Quadratmeter große Neubau fügt sich harmonisch an das Altenheim Maria Schutz in Krefeld-Traar an. Er wurde jetzt feierlich eingeweiht. Nach einem ökumenischen Gottesdienst segneten Pfarrer Heinz Herpers und Gemeindepfarrerin Angelika von Leliwa das Haus.

Für Nina Dentges-Kapur, sie ist die neue Geschäftsführerin der Caritasheime gGmbH in Krefeld, ist es die erste Einweihung eines Hauses. Sie hat ihre Rede unter die Überschrift „Begegnung“ gesetzt. „Hier begegnen sich Menschen, nicht nur Tagesgäste und Bewohner des Altenheimes, sondern auch Traarer und Verberger, die unsere Räume in ihrem Quartier auch nutzen können.“

Zwölf Gäste sind täglich willkommen, die an einem bis drei Tagen die Einrichtung besuchen. „Wir können jetzt sogar täglich 14 Senioren begrüßen, wenn der Tagesschnitt am Ende des Jahres bei zwölf Personen liegt“, sagt Einrichtungsleiter Ralf Omsels, der mit seiner Stellvertreterin Dana Kolatka das Haus leitet. „Es gibt täglich fast immer Absagen. Die Gäste werden gefahren und kommen aus Uerdingen, Gartenstadt, Bockum, Verberg und Traar.“ Das gesamte Haus ist mit rund 170 Quadratmetern Fensterflächen hell und freundlich gestaltet. Ein Foyer erlaubt den Blick in den Garten. Diesen geschützten grünen Innenhof nutzen sowohl die Besucher der Tagespflege als auch die Bewohner des direkt angeschlossenen, bereits bestehenden Altenheimes Landhaus Maria Schutz gemeinsam.
Hier hat Dana Kolatka eine Überraschung für die Senioren eingepflanzt. „In unseren Hochbeeten wachsen Mini-Wassermelonen, Süßkartoffeln, deren Blätter sich für Salat eignen, Minze für Tee und das ,Kraut der Unsterblichkeit‘, das Jiaogulan heißt“, sagt sie und lächelt.

Rechts vom Foyer geht es zu Konferenzräumen, Büros und dem von Michael Franke gestalteten Andachtsraum. Er hat ihn mit halbrunden Wänden versehen. Es besteht ein Durchgang in das Bestandsgebäude, in dem das Seniorenheim untergebracht ist. Der 240 Quadratmeter große Bereich für die Tagespflege befindet sich links vom Eingang, zur Straße hin. Er wurde im Landhausstil eingerichtet. „90 Quadratmeter besitzt allein der Aufenthaltsraum, der durch mobile Wände auch verkleinert werden kann. Von der offenen Küche aus ziehen leckere Kuchendüfte durchs Haus“, berichtet Omsels. „Unsere Gäste sind zwischen 8 und 16 Uhr im Haus. Spätestens zum gemeinsamen Frühstück um 8.30 Uhr sind alle da.“

In Traar und den angrenzenden Stadtteilen hat es bisher wenig Angebote zur Tagesbetreuung von pflegebedürftigen Menschen gegeben. Nun nutzen insgesamt rund 50 Personen die Einrichtung.

Mathilde Horrix fühlt sich mit den anderen Senioren der Tagespflege sehr wohl. „Das Essen ist wie in einem Fünf-Sterne-Hotel“, meint die Seniorin. „Zu Hause habe ich Langeweile. Hier geht der Tag viel zu schnell vorbei.“

Hans Günter Haas aus Uerdingen gehört auch dazu. „Ich komme aus Uerdingen und werde hin- und zurückgefahren. Alleine zu Hause zu sein, ist erdrückend, nicht so einfach. Hier bin ich unter Menschen, das ist schön. Wir haben spannende Unterhaltung. Ich will jetzt Schach lernen und liebe die Natur vor der Tür.“

Frisches Grün gibt es wirklich genug. Durch die große gläserne Front des neuen Aufenthaltsraumes schweift das Auge weit in die niederrheinische Landschaft hinein mit denkmalgeschützter Lindenallee, Pferdekoppel und Kopfweiden. Bei gutem Wetter ist die Sicht von der vorgelagerten Terrasse noch besser. Diesen tollen Blick genießen die Gäste der neuen Tagespflege der Caritas am Landhaus Maria Schutz.

www.caritas-krefeld.de/tagespflege