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John Ironmonger hat einen großen Roman über das, was Menschen zusammenhält, geschrieben

(c) S. Fischer Verlag
Datum:
20. Okt. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 43/2021 | Ruth Schlotterhose

Eine große Geschichte der Menschlichkeit über ein kleines Dorf an der Küste Cornwalls. Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die 307 Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existenziell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt. 

Einmal mit dem Lesen angefangen, kann man dieses Buch kaum noch aus der Hand legen. John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Zusammenhänge unserer globalisierten Welt? Und wie können wir gut handeln, wenn alles auf dem Spiel steht?

Die Geschichte ist von einer verblüffenden Aktualität, wenn sie rücksichtloses Finanzgebaren (Pandora Papers) ebenso wie die Ausbreitung eines Menschen dahinraffenden Virus (Corona) oder ausgeprägte Hilfsbereitschaft (Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe) thematisiert.
Trotz der Weltuntergangsstimmung, die Ironmonger zeichnet, legt man das Buch schließlich seltsam getröstet und motiviert zur Seite. Vielleicht sind die Menschen doch nicht so schlecht wie ihr Ruf …

 

John Ironmonger: Der Wal und das Ende der Welt, Roman, 480 S., Verlag Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2020, Preis: 12,– Euro, E-Book: 9,99 Euro