Reichlich Szenenwechsel

Die Weihnachtsgeschichte in vielen Bildern zeigen die Krippen in den Regionen Düren und Eifel: eine Auswahl

Berti Jannes (M.) mit der Figur der Maria, vor ihr ein Hirt auf einem Baumstumpf, der den Weg nach Betlehem weist, links Georg Lünenbach, rechts Dieter Schwinning. (c) Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Berti Jannes (M.) mit der Figur der Maria, vor ihr ein Hirt auf einem Baumstumpf, der den Weg nach Betlehem weist, links Georg Lünenbach, rechts Dieter Schwinning.
Datum:
14. Dez. 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Aisgabe 50/2022 | Dorothée Schenk

Krippen zeigen immer sofort, worauf es ankommt: die Geburt des Heilands und die unendliche Freude der Menschen, die diese lebendigen Bilder der Bibelgeschichte mit Details schmücken. Da kommen Kirchengeschichte und Handwerkskunst im allerbesten Sinne zusammen. Die Regionen sind reich an besonderen Exemplaren, die „zwischen den Jahren“ auch einen Ausflug lohnen. 

Die drei Krippenbauer von der „Ahl Kirch“ in Mechernich inszenieren seit dem ersten Adventssonntag bis Dreikönige eine ganze Reihe verschiedener Krippenbilder. Zusammen sind sie 213 Jahre alt: Georg Lünenbach (75), der Senior, war einst schon Krippenbauer an der Seite von Willy Assion seit 2010. Dann stieß Dieter Schwinning (70) dazu, zuletzt Berti Jannes (68), der frühere Mitarbeiter der Kirchenverwaltung in der Aachener Bistumsregion Eifel und Kirchenrendant von Mechernich.

Inzwischen ist die vierte Szene platziert: die Ankunft im zugigen Stall. Da kein Platz in den regulären Gasthäusern mehr frei ist, muten die Leute Maria zu, ihr Kind in einem Viehstall auf die Welt zu bringen. Heiligabend schließlich wird in der neuen wie auch in der Alten Kirche auf dem Johannesberg die klassische Szene gezeigt. Die Alte Kirche ist für Krippenbesucher samstags und sonntags, an den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. 

Die GdG Steinfeld lädt zur Krippenwanderung „zwischen den Jahren“ ein, bei einer rund anderthalbstündigen Wanderung drei Krippen zu besichtigen und sich von ihrer Botschaft berühren zu lassen. Start ist am Mittwoch, 28. Dezember, um 10 Uhr in der Kirche in St. Peter in Zingsheim. Nach der Besichtigung der dortigen Krippe mit Erklärung und einem kurzen Impuls geht es per Pedes nach Engelgau, um die Krippe in der Kapelle St. Luzia anzuschauen. Von dort geht es weiter zur Ahekapelle. Sie liegt etwas außerhalb, etwas versteckt. Der Altar bildet den Rahmen für das Weihnachtsgeschehen. Wie auf einer kleinen Bühne ist die Heilige Familie inszeniert. Natürlich erwartet die Besucher auch ein geschmückter Weihnachtsbaum in der kleinen Kapelle in St. Servatius. Um besser planen zu können, wird um Voranmeldung bis zum 26. Dezember bei Pastoralreferentin Alice Toporowsky unter Tel. 01 71/9 56 47 23 oder per E-Mail an: alice.toporowsky@
bistum-aachen.de gebeten.

Ferdi Saßmann gilt sicher als einer der bekanntesten Krippenbauer im Bistum. Nach seinem Tod Mitte Oktober pflegt die Dorfgemeinschaft Golbach sein Erbe weiter, wie Karl-Heinz Reetz bestätigt, der 2018 Mitinitiator der neuen Krippenlandschaft in der Kapellengemeinde war. Anhand von Fotos hat Reetz die Krippe jetzt aufgebaut, „wie Ferdi Saßmann sie geplant hat“. Die Dächer der drei Gebäude waren mit über 5000 winzigen Schindeln zu decken und rund 150 Figuren zu platzieren. Weil sie etwas zurückliegt, wurde die Kapelle aus Perspektivgründen etwas kleiner errichtet und entsprechend mit kleineren Figuren ausgestattet. Die Tannen bestehen aus Draht und Besenhaaren, die weiteren Bäume aus heimischen Gehölzen. Die Kapelle ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Auf Entdeckungstour gehen können Krippchengucker in Marmagen. Dort hat der Eifelverein auf einer Strecke von 4,7 Kilometern viele liebevoll arrangierte Krippen im Wald aufgebaut. Ebenso ist es beim Sternen-Krippenweg rund um die Burg Nideggen, den das Burgenmuseum initiiert hat.

Ein besonderes Exemplar gibt es im Franziskanerkloster in Vossenack zu sehen: Bruder Wolfgang Mauritz baut alljährlich mit Unterstützung die Marionetten-Krippe der Strippkes Trekker. Sie ist vom Heiligen Abend bis einschließlich Dreikönigstag in der Krypta des Franziskanerklosters täglich von 9 bis 12 und 14.30 bis 18 Uhr zu besichtigen.

Bekannt für seine Krippen, die im ganzen Ort verteilt sind, ist Rurdorf bei Linnich. Hier wird immer auch eine große Außenkrippe präsentiert. Mit einem Kenner auf große Fahrt gehen können Interessierte am Donnerstag, 5. Januar 2023: Der Rurdorfer Krippenbaumeister Hans-Peter Kempen begleitet eine Gruppe in das Krippendorf Waldbreitbach im Westerwald. Start ist um 8 Uhr ab Bürgerhalle Koslar, die Rückkehr ist für etwa 18.30 Uhr geplant. Unter anderem wird die Krippenausstellung mit rund 2500 Krippen in „Gustels Krippenwelt“ besucht. Anmeldungen unter Tel. 0 24 61/5 78 56 oder
0 24 61/5 37 35.

Ein Ausflug zu den Krippen der Region

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