Mehr als Du glaubst

Ein Zufluchtsort an diversen Hochschulstandorten: KHG, QuellPunkt, KSG und Lakum

Das Team der Katholischen Studentengemeinde an der FH Aachen am Campus Jülich. (c) KSG
Das Team der Katholischen Studentengemeinde an der FH Aachen am Campus Jülich.
Datum:
5. Mai 2022
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgbe 18/2022 | Mira Otto

Ob Landepunkt zwischen den Vorlesungen, Konzertabend, geselliges Beisammensein, Ausflüge oder Ort für das Gebet: An den Hochschulstandorten im Bistum Aachen gibt es Einrichtungen, die Studierenden Raum bieten. 

Der Leiter der Einrichtung und Pastoralreferenz Matthias Hakes in den Räumlichkeiten des „Lakums“ Krefeld. (c) Mira Otto
Der Leiter der Einrichtung und Pastoralreferenz Matthias Hakes in den Räumlichkeiten des „Lakums“ Krefeld.

Wenn mit dem Studium ein neuer Lebensabschnitt beginnt, steht häufig auch der Einzug in die erste eigene Wohnung oder Wohngemeinschaft an. Wer studiengangübergreifend Anbindung, neue Freundschaften und Gemeinschaft sucht, kann diese in den Einrichtungen der Hochschulpastoral finden. Dabei ist es nicht unwichtig zu wissen: Ob die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) in Aachen, die Katholische Studentengemeinde (KSG) in Jülich oder das „Lakum“ in Krefeld und Mönchengladbach, sie haben mindestens eines gemeinsam. Sie stehen unabhängig von Religionszugehörigkeit, Nationalität und sexueller Identität allen Studierenden offen. Diese Orte stehen im Zeichen des Austauschs und des Friedens, an denen Respekt ein zentraler Punkt ist.

Das „Lakum“, das Katholische Hochschulzentrum in Mönchengladbach und Krefeld, fasst dies in einem Flyer folgendermaßen zusammen: „Das ,Lakum’ ist eine katholische Einrichtung – mitten in der Welt. Hier hat jede Haltung Raum, die achtsam mit den Menschen umgeht.“ Diese Diversität findet sich auch auf den Plexiglasscheiben im Raum der Stille der KHG wieder, auf denen Besucher Botschaften hinterlassen haben. „Frieden für alle“ ist dort neben „Komm, Heiliger Geist, erfülle uns“ zu lesen, und eine Zeichnung zeigt Muslimen an, in welcher Richtung Mekka liegt. Mitten im Raum steht eine Osterkerze. Neben Meditationen oder dem christlichen Gebet beispielsweise wird dieser Raum auch von Studierenden genutzt, die mehrfach am Tag dem muslimischen Glauben nach den Gebetsteppich ausbreiten. 

Orientierung finden durch gemeinschaft- stiftende Angebote und Stille

Je nach Bedürfnis kann man in der Hochschulgemeinde in Aachen an unterschiedlichen Orten verweilen. Neben einem Café und einem Raum der Stille gibt es auch einen Patio. (c) Mira Otto
Je nach Bedürfnis kann man in der Hochschulgemeinde in Aachen an unterschiedlichen Orten verweilen. Neben einem Café und einem Raum der Stille gibt es auch einen Patio.

Darüber hinaus gibt es an den katholischen Einrichtungen eine Vielzahl von spirituellen Angeboten. So bietet die KHG beispielsweise donnerstags am Morgen einen gemeinsamen Impuls an. Anschließend wird in der Runde gefrühstückt. Der „Lakum“ Standort in Mönchengladbach bietet traditionell für Studierende unter dem Titel „Finde deinen Weg“ Glaubensreisen an, bei denen ab Herbst bis in die Vorweihnachtszeit hinein an bestimmten Abenden gemeinsam gebetet und gegessen wird. Außerdem gibt es gemeinsame Gottesdienste.

Daneben gibt es durch die Räume der Stille auch die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und so den Kopf für weitere Herausforderungen freizubekommen. Es lohnt sich, die Stufen des „Lakums“ in Krefeld zu erklimmen und in dem dortigen Raum der Stille, der einer Wüstenlandschaft nachempfunden ist, eine Auszeit vom Alltag zu finden. Am Standort Mönchengladbach gibt es eine Wiese mit Liegestühlen. Auch der QuellPunkt, das Katholische Hochschulzentrum, hat einen Raum der Stille, der mit Kunstwerken von Klaus Simon ausgestattet ist. Diese spiegeln den Lebensbeginn bis zum Tod und Auferstehung wider.

Komplettiert werden die Events durch allerhand Freizeitangebote. In Aachen findet beispielsweise bald ein Seifenkistenrennen für Amateure statt, an denen auch Besucher der KHG teilnehmen. Wer sich das nicht entgehen lassen möchte, kann am Samstag, 21. Mai, um 11 Uhr am Lousberg vorbeischauen. Im „Lakum“ wird immer mal wieder gemeinsam gemütlich gegrillt. Manchmal gibt es auch Konzerte. Beliebt sind auch gemeinsame Kochabende oder sogar Kochduelle, bei denen Rezepte ausgetauscht und Fertigkeiten in der Küche in der Gemeinschaft verfeinert werden. Manche Hochschulzentren bieten auch Stadtführungen an, sodass man seinen Studienort besser kennenlernt.

Wer Nöte und Sorgen hat, Fragen zu allgemeinen Themen hat oder einfach mal jemanden braucht, der nur zuhört, kann von den Beratungsangeboten und der Seelsorge an den Katholischen Hochschulzentren Gebrauch machen. Wie schnell die Hochschulpastoral hier reagieren kann, zeigt ein Beispiel aus der KSG Jülich zu Beginn der Corona-Pandemie. Als Studierende aus dem Ausland ihre Nebenjobs verloren und in finanzielle Not gerieten wurde kurzerhand „Pfingsten im Schuhkarton“ in das Leben gerufen, um schnell und unbürokratisch Lebensmittel auszuteilen. Des Weiteren leisten die Einrichtungen auch Hilfe nach außen. Im Lakum beispielsweise kochen Ehrenamtliche Suppe, die dann an Obdachlose ausgegeben wird. Übrigens stehen in den Einrichtungen auch Lernplätze zur Verfügung. Meistens gibt es auch ein paar Plätze, die beim Arbeiten auch eine gewisse Ruhe bieten. In der KHG beispielsweise gibt es ein Lerncafé, das Chico Mendes, in dem es Wlan und teilweise auch Steckdosen an den Plätzen gibt. Auch Getränke und kleine Mahlzeiten werden zu erschwinglichen Preisen angeboten. 

Eine Übersicht und Näheres zu Angeboten und
Veranstaltungen unter www.bistum-aachen.de/Seelsorge/Hochschulpastoral/