Leben wie zu Jesu Zeiten

Die Kindertagestätten der Pfarrei St. Gregor von Burtscheid hatten zum Bibelfest mit allen Sinnen geladen

Bibelfest Nachricht (c) Andrea Thomas
Bibelfest Nachricht
Datum:
9. Mai 2017
Von:
Andrea Thomas
Es ist mächtig was los in und um den Kindergarten und die Kirche von St. Gregorius. Mit viel Liebe zum Detail haben die Erzieherinnen der drei Kindertagesstätten der Pfarrei St. Gregor von Burtscheid hier mit einem „Bibelfest mit allen Sinnen“ das „Buch der Bücher“ zum Leben erweckt.
Bibelfest riechen Quadrat (c) Andrea Thomas
Bibelfest riechen Quadrat

 Die Idee dazu hatte Gemeindereferentin Silvia Dederichs, die die Kindertagesstätten und ihre Erzieherinnen sowie Kinder und Eltern religionspädagogisch begleitet. Das, so ihre Erfahrung, funktioniere nicht nur bei den Kleinen am besten, wenn das Angebot niedrigschwellig und erlebnisorientiert sei. „Mit einem Elternabend erreiche ich meist nur wenige, aber mit so einem Fest, bei dem die Kinder und mit ihnen die Eltern Dinge spielerisch entdecken können, gelingt es, Familien mit religiösen Themen anzusprechen.“ Im Fall des Bibelfestes sogar so gut, wie sie es selbst nicht erwartet hätte: 126 kleine und große Bibelentdecker hatten sich für den Tag angemeldet.

Mit den Erzieherinnen hat Silvia Dederichs in einrichtungsgemischten Teams Stationen zu Berufen, Wohnen, Tieren, Speisen und Düften in der Bibel entwickelt sowie die Krypta der Gregoriuskirche in eine Synagoge verwandelt. An jeder Station gibt es am Ende einen Stempel in einen selbstgebastelten Sammelpass. So ist gewährleistet, dass jeder überall mal vorbeischaut.

Die Station „Tiere in der Bibel“ ist stilgerecht in einem Zelt untergebracht. Empfangen werden Kinder und Eltern hier unter anderem von Eva Barry, wie alle ihre Kolleginnen landes- und zeittypisch gekleidet. „Wir erzählen die Geschichte vom verlorenen Schaf, die wir als kleine Krippenszene nachgestellt haben. Dazu können die Kinder dann ein Memory mit Tieren aus der Bibel spielen oder in einem Suchbild den richtigen Weg von dem Hirten zu seinem Schaf einzeichnen“, stellt sie ihre Station vor. Von dem Tag ist sie begeistert, er werde gut angenommen und für sie und die anderen Erzieherinnen sei es eine schöne Gelegenheit gewesen, sich in der Vorbereitung über die drei Einrichtungen hinweg näher kennenzulernen.

Ein Aspekt, der auch Heike Staps-Schaefer gut gefallen hat. Sie betreut mit drei Kolleginnen die Station „Düfte“. „Wir haben Gläser mit verschieden Kräutern und Gewürzen, die man erschnuppern kann, sowie verschiedene Öle und Weihrauch.“ Das ein oder andere sei dabei auch für sie neu gewesen, beispielsweise das Nardenöl, mit dem Jesus in der Bibel die Füße gesalbt werden. „Der Geruch ist gewöhnungsbedürftig und ein wenig streng“, beschreibt sie. Was besonders bei den Kindern zu einigen kraus gezogenen Nasen geführt habe. Auch die dreieinhalbjährige Lotta kann sich dafür nicht so recht begeistern. Mama Nancy Olm muss schmunzeln. „Das Fest gefällt mir gut. Alles ist mit soviel Liebe gemacht und gerade für die Kinder gibt es viel zu erleben. Toll!“ – „Die Kinder sind ganz gebannt. Alles ist so anschaulich“, lobt auch Nina Breuer. Sohn Jan (5) hat gerade biblische Berufe ausprobiert und als Zimmermann gehobelt, als Bauer Senfkörner eingepflanzt und faltet nun einen Papierfisch. Ihr hat auch die Station zu biblischen Speisen gut gefallen, wo man Granatäpfel, Salat mit Bulgur und andere Gerichte, die man so oft nicht kennt, probieren kann. Da werden dann auch die Erwachsenen zu Entdeckern mit allen Sinnen. Schlusspunkt ist für die meisten die „Synagoge“, wo Silvia Dederichs den Besuchern, tatkräftig unterstützt von ihrem Mann, den jüdischen Glauben und seine Traditionen näher bringt: Was ist die Thora? Warum tragen Männer eine Kippa? Wie schmeckt Matzenbrot? Am Ende des Tages sind alle ein wenig klüger und hatten jede Menge Spaß.

Bibelfest Original (c) Andrea Thomas