Frühe Leitungsmodelle

Aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "Welt und Umwelt der Bibel" stellt sie vor

(c) Katholisches Bibelwerk
Datum:
25. Aug. 2020
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 35/2020 | Ruth Schlotterhose

Das Spektrum an Modellen der Gemeindeleitung und kirchlichen Ämter war in den frü̈hchristlichen Gemeinden zunächst groß, entwickelte sich aber durch verschiedene Einflü̈sse bald zu einer ein-heitlichen Form. Dabei haben sich die Gemeinden die Ämter geschaffen, die sie in ihrer Zeit benötigten. Die Zeitschrift „Welt und Umwelt der Bibel“ stellt diese Entwicklung in ihrer jü̈ngsten Ausgabe vor.

Welche Vielfalt sich in den neutestamentlichen Schriften zeigt, macht Martin Ebner, Professor fü̈r Exegese des Neuen Testaments, in seinem Artikel deutlich: Es gibt Gemeinden, in denen die Versammlung aller Getauften die Entscheidungen trifft; Gemeinden, die sich an der städtischen Struktur des Ältestenrates orientieren; Gemeinden, in denen die patriarchale Struktur eines römischen Großhaushalts mit einem „pater familias“ an der Spitze Leitungsmodell ist. Solange die Amtsträger nur nebenberuflich tätig waren, hatten laut Georg Schöllgen, Professor fü̈r Alte Kirchengeschichte, die Witwen teils große Teile der Seelsorge und Katechese ausgeü̈bt.

Vor dem Hintergrund der jüngst veröffentlichten Instruktion der vatikanischen Kleruskongregation zur Zukunft der Pfarreien ist dieser Blick zurück vielleicht hilfreich, um zu praktikablen und akzeptablen Lösungen zu gelangen.

Welt und Umwelt der Bibel, Heft 3/2020, „Diakone, Witwen, Presbyter. Ämter in der frühen Kirche“, ca. 60 S., Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2020, Preis: 11,30 Euro