Ermöglicherin

Sabine BIschof ist neue Leiterin der Abteilung Kinder/Jugendliche/Erwachsene im Generalvikariat

(c) Dorothée Schenk
Datum:
22. Juni 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 25/2021 | Dorothée Schenk

Spricht Sabine Bischof über ihre beruflichen Stationen, kommt als letzter Satz stets: „Da habe ich viel gelernt.“ Sechs der acht Regionen des Bistums Aachen kennt die Herzogenratherin 
mit Diplom in Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik und einem Master in Sozialmanagement aus Erfahrung. Diese bringt sie jetzt als Leiterin der Abteilung Kinder/Jugendliche/Erwachsene mit ins Generalvikariat. 

Das Netzwerk und die vielen verschiedenen Erfahrungswerte prägen die heute 46-Jährige, die gerne lacht und signalisiert, dass sie „guten Mutes“ die neue Aufgabe angehen wird. Wie genau diese sich definiert? Sie überlegt kurz und bringt es auf den Punkt: „Wir sind Ermöglicher.“

Ganz „unten“ am Menschen, bei den Jugendlichen, hat sie ihre Laufbahn in Pfarr- und Kirchengemeinden begonnen und ist später auf regionaler Ebene tätig gewesen. „Ich kann gut Kritik an Verwaltung nachvollziehen“, sagt sie, denn sie kennt aus eigenem Erleben die Schwierigkeiten, die entstehen können. „Jetzt lerne ich die andere Seite kennen und versuche, die Serviceorientierung für den Menschen nach vorne zu bringen.“ Das ist das große Ziel. Das Rüstzeug dazu hat sie sich im Laufe der Jahre zugelegt. 

Die Organisation von Großveranstaltungen lernte sie im Anerkennungsjahr in Würselen. „Hier habe ich das Handwerkszeug dazu bekommen und Abläufe kennengelernt. Das bekommt man nicht im Studium mit.“ Jugendarbeit auf dem Dorf „mit allen Problemen und Nöten und einem gut aufgestellten Jugendamt“ lernte Sabine Bischof in Merken, das entkirchlichte Milieu und städtische Jugendarbeit in Krefeld kennen.

Reichlich Erfahrung mit Pilot- und Modellprojekten kann die 46-Jährige ebenfalls in die Waagschale werfen: Sabine Bischof entwickelte 2004/05 mit ihrem Vorgänger Werner Reinhart als „Pilot“ das Konzept für die Offene Ganztagsgrundschule (OGS) in Würselen, dessen Träger die Pfarrei wurde. „Es gibt sie immer noch, und ich bin immer noch in Kontakt mit der OGS-Leiterin“, zeigt Sabine Bischof unverhohlen ihre Freude darüber.


Von Beziehungsaufbau, der Basis und Visionen 

Sie war im Modellprojekt des Bistums Aachen erste hauptamtliche Geschäftsführung für das Trägerwerk kirchliche Jugendarbeit Krefeld-Meerbusch. „Ich durfte den Laden aufbauen“, sagt sie, lächelt und ergänzt: „Das war schön.“ Sie spricht von den Anforderungen der Kommunen für offene Jugendarbeit, Planungs- und Wirksamkeitsdialogen, Arbeitsrecht und Politik: „Es geht ja auch um die anwaltschaftliche Vertretung dieser Zielgruppen, der Kinder und Jugendlichen.“ Schon 1999 hatte Sabine Bischof das erste Internet-Café in Merken installiert. Im Corona-Jahr trieb sie den Aufbau des Jugendnetzwerkes „Dein: Nexus“ voran, auf dem derzeit 260 junge Menschen aktiv sind und ganz automatisch Einrichtungen zusammenfinden. „Da soll mal einer sagen, Beziehungsaufbau geht nicht digital!“

Sabine Bischof ist wichtig, sich an der Basis rückzuversichern. Das wird anspruchsvoll, schließlich ist sie künftig zuständig für Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen und Bildungsstätten. Aber es geht nur miteinander, ist sie überzeugt. Die Verwaltung habe die Möglichkeit, über Gelder Macht auszuüben, oder die Möglichkeit zu motivieren, für Visionen zu werben und diese Visionen gemeinsam anzugehen, um möglichst nah an den Menschen zu sein. „Es geht um Verantwortung, und Verantwortung ist richtig Arbeit.“