Die Welt ein klein wenig besser machen

Die BLS Eschweiler engagiert sich für fairen Handel

in ähnliches Bild wie hier bei der Titelverlängerung 2019 soll es auch dieses Jahr geben, wenn es erneut heißt: „Wir sind Fair-Trade-School“. (c) Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler
in ähnliches Bild wie hier bei der Titelverlängerung 2019 soll es auch dieses Jahr geben, wenn es erneut heißt: „Wir sind Fair-Trade-School“.
Datum:
20. Okt. 2021
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 43/2021 | Andrea Thomas

Birgit Herkenhoff hat keine Zweifel, dass es Ende des Jahres zum fünften Mal in Folge für den Titel reicht. Die Begeisterung ist jedenfalls ungebrochen. Seit 2013 ist die Bischöfliche Liebfrauenschule (BLS) Eschweiler „Fair-Trade-School“ mit Titelverlängerungen 2015, 2017 und 2019.

Eine Gruppe bei der Fairtrade-Akademie in Duisburg, wo sie Workshops besucht und eine Urkunde als Fairtrade-Botschafter bekommen hat. (c) Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler
Eine Gruppe bei der Fairtrade-Akademie in Duisburg, wo sie Workshops besucht und eine Urkunde als Fairtrade-Botschafter bekommen hat.

Inzwischen sei das Teil ihres Selbstverständnisses und gehöre zu den Werten, die sie als kirchliche Schule weitergeben wollten, sagt Birgit Herkenhoff, Leiterin des Fair-Trade/Eine-Welt-Arbeitskreises. Was nicht heißt, dass „Fair-Trade-School“ zu sein und es auch zu bleiben ein Selbstläufer ist. Dazu gehören regelmäßige Aktionen und immer wieder neue Ideen, wie sich das Thema fairer Handel vertiefen und in den Schulalltag einbinden lässt.
Feste jährliche Aktionen sind: die Rosenaktion zum Weltgebetstag der Frauen oder zum Frauentag Anfang März (2021 haben die Mitglieder des Arbeitskreises sie wegen Corona digital mit Fotos, die sie zu Hause gemacht haben, umgesetzt); faire Schokolade mit Karte als Muttertagsgeschenk; in der fairen Woche die „faire Pause“, zu der es am Kiosk zum festen Sortiment faire Bananen und selbstgebackenen Kuchen gibt (letzterer selbstverständlich mit fairen Zutaten gebacken), und an Nikolaus für die fünften Klassen einen fairen Schoko-Nikolaus überbracht von St. Nikolaus alias Schulleiter Carsten Gier persönlich.

Am Kiosk verkauft der Arbeitskreis täglich in der zweiten Pause ein Sortiment fairer Waren. (c) Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler
Am Kiosk verkauft der Arbeitskreis täglich in der zweiten Pause ein Sortiment fairer Waren.

Täglich bietet der Arbeitskreis in der zweiten Pause am Schulkiosk ein Sortiment fairer Waren (Schokoartikel, Chips und kleine Süßigkeiten) an. Größere Verkaufsaktionen, dann auch mit Kaffee, Tee, Honig oder Orangensaft, gibt es zu schulischen Festen wie Sommerfest, Weihnachtsbasar und dem Tag der offenen Tür. Verbunden ist das dann jeweils mit Informationen rund um den fairen Handel. „Die Schüler verkaufen, und ich kümmere mich um die Bestellungen und die Abrechnung“, schildert Birgit Herkenhoff die Arbeitsteilung. Ein Angebot, das bei der Schulgemeinschaft gut ankommt, wenn es auch gelegentlich kritische Anmerkungen gebe, Süßigkeiten in der Pause seien doch ungesund. „Stimmt schon“, sagt Birgit Herkenhoff, „aber ich sag’ dann immer, wenn schon etwas Süßes, dann doch besser fair gehandelt.“

Muttertagsaktion mit fairer Schokolade und Fair-Mail-Karten. (c) Bischöfliche Liebfrauenschule Eschweiler
Muttertagsaktion mit fairer Schokolade und Fair-Mail-Karten.

Die Mitglieder des Fair-Trade-Arbeitskreises – aktuell gut 25 – kommen aus den Klassen sieben bis Oberstufe. Dadurch finde ein jahrgangsübergreifender Austausch statt, der das Gemeinschaftsgefühl stärke. Zum Beispiel zwischen den Älteren aus der Q2 und den Siebtklässlern, denen sie beim Einstieg helfen und Hintergrundwissen vermitteln. Vor Corona standen auch regelmäßig Exkursionen und Fortbildungen auf dem Programm wie ein Besuch bei der Gepa in Wuppertal oder eine Ausstellung zu Fast Fashion und den Schattenseiten der Textilindustrie im Rautenstrauch-Jost-Museum.

Fair-Trade sei zudem festes Thema im Unterricht, erklärt Birgit Herkenhoff: in Religion in Klasse 5 und in der Q1 (den fernen Nächsten wahrnehmen – Gerechtigkeit fördern), Politik in Klasse 5 (Wie kann den benachteiligten Kindern dieser Welt geholfen werden?), Erdkunde in Klasse 8 (Welthandel für alle, gerechter Welthandel ist möglich) und dem LK der Q1 (nachhaltiges Wirtschaften: ökologischer Fußabdruck und Merkmale von Fairtrade-Projekten) sowie in Englisch in der EF oder Q2 (globalization: fair fashion, fair trade). „Ein Baustein, als Schule die Welt ein wenig besser zu machen.“

Mehr: www.bls-eschweiler.de/schulleben/fair-trade-school