Das Leben im Hier und Jetzt

Friedhelm Leven engagiert sich unter anderem im Förderverein „Burundi-Hilfe e. V.“ aus Brüggen

Möglichst viel „aufzusaugen“ und Informationen zu erhalten, um die Menschen und deren Probleme vor Ort noch besser verstehen zu können, ist das Bestreben von Friedhelm Leven (2. v. r. mit Blick in die Kamera). (c) Verein
Möglichst viel „aufzusaugen“ und Informationen zu erhalten, um die Menschen und deren Probleme vor Ort noch besser verstehen zu können, ist das Bestreben von Friedhelm Leven (2. v. r. mit Blick in die Kamera).
Datum:
13. Aug. 2019
Von:
Aus der KirchenZeitung, Ausgabe 33/2019 | Arne Schenk

„Burundi ist ein wunderschönes Land. Ein Land, das fruchtbar ist – aber nicht genug Ressourcen hat, um die Menschen zu ernähren“, erklärt Friedhelm Leven sein Engagement für das ostafrikanische Land. Mit Frank Gellen und Johannes Rölkes gehört er zum geschäftsfü̈hrenden Vorstand des Fördervereins „Burundi-Hilfe e. V.“ Brüggen.

„Mich fasziniert darüber hinaus die Einfachheit der Menschen und die ansteckende Fröhlichkeit der Kinder, deren Zukunft völlig ungewiss ist – die aber im Jetzt und Hier das Leben genießen.“ Friedhelm Leven weiß, wovon er spricht. In diesem Jahr war er bereits zum fünften Mal vor Ort.

Als Pfarrleiter der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) war er 1976 in der Pfarrei Bracht aktiv. „Mit Pastor Johannes Wolters arbeiteten wir sehr gut zusammen“, erinnert sich Leven. So kam es immer wieder zu Begegnungen mit Marius Nicoyizigamiye, damals als Student öfter vor Ort in Bracht. Dieser empfing anlässlich Primiz und Priesterweihe 1980 eine Gruppe aus Bracht. „Danach war wegen des Bürgerkrieges oder sonstiger Gründe kein Besuch möglich.“

Vergessen war die Freundschaft allerdings nie, und so lud Marius 2005 zu seinem 25. Priesterjubiläum ein. 2007 nahm eine achtköpfige Delegation aus Brüggen schließlich die Gelegenheit wahr. „Nach unserem Besuch, der vom damaligen Brüggen-Borner Pastor Stefan Dückers begleitet wurde, war sich die Gruppe schnell einig, dass nachhaltig geholfen werden muss“, erinnert sich Friedhelm Leven. Daraus resultierten die Vereinsgründung der Burundi-Hilfe und der Bau des Waisenhauses. Als Pfarrer Wolters plötzlich verstarb, wurden das Haus und später auch das gesamte Zentrum auf Wunsch von Marius nach ihm benannt.

Hier finden seit 2011 über 40 Kinder einen sicheren Schlafplatz, tägliche Mahlzeiten, altersgerechte Betreuung und medikamentöse Versorgung. Seit das Waisenhaus 2017 um ein Schulungs- und Begegnungszentrum erweitert wurde, bietet es bedarfsgerechte Bildungsmö̈glichkeiten. Kinder erhalten Lernförderung, junge Erwachsene eine erste berufliche Qualifizierung, etwa zum Schneider- oder Korbflechter. Mit der Organisation Fondation Stamm werden dort qualifizierte Arbeitsplätze angeboten, für Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen zudem Stipendien. „Im Austausch mit ,Burundikids‘ in Köln arbeiten wir stetig an neuen Bildungsmöglichkeiten für junge Menschen“, fügt Leven hinzu.

Der Kontakt zum Bistum Bujumbura wird gut gepflegt, auch um das Zentrum längerfristig abzusichern. Den Entwicklungsbeauftragten des Bischofs trifft Friedhelm Leven im Herbst beim Förderverein „Abbe George“ in Wegberg. Mit Verena Stamm, Gründerin von „Fondation Stamm“, ist er fast monatlich in Kontakt. Eine weitere Kooperation besteht mit Action medeor aus Vorst zur Hilfe von Flüchtlingen aus Burundi, etwa im Kongo. Trotz guter Partnerschaft mit der Werner-Erkes-Stiftung werden Spenden benötigt, um das jährliche Budget für das Johannes-Wolters-Zentrum in Höhe von etwa 25000 Euro zu sichern.

Flyer unter www.burundi-hilfe.org 

Burundi-Hilfe

Di. 13. Aug. 2019
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